Katze mit langen Haaren

Katzenflüsterer: Wieso Katzen auf "Pspsps“ reagieren

Wer eine Katze anlocken möchte, sagt fast automatisch "Pspsps“. Die Wiederholung beider Konsonanten scheint dabei die Aufmerksamkeit jedes Stubentigers zu erregen. Wir klären auf, warum das so ist.

Wer eine Katze zu Hause hat oder einfach nur ein Liebhaber der Samtpfoten ist, wird schon einmal "Pspsps“ gemacht haben, um die Aufmerksamkeit der Tiere zu erregen. Das hilft erstaunlicherweise – fast jede Katze reagiert auf diese Aneinanderreihung der beiden Konsonanten. Doch warum ist das so? Diese Frage haben sich Forschende noch nicht gestellt. Doch einige Katzenexperten haben ziemlich überzeugende Theorien, warum die Stubentiger beim "Pspsps“ nicht weghören können. Welche es sind, erfahrt ihr hier.

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Eine Sache der Frequenz

Eine Theorie beruht auf der Annahme, dass es sich um eine Sache der Frequenz handelt. Katzen können Geräusche mit höheren Frequenzen hören als Menschen. Wenn die Umgebungsgeräusche durch ein "p“ unterbrochen werden, "erzeugt es ein abruptes und aufmerksamkeitserregendes Staccato-Geräusch“, so Katherine Pankratz, Tierärztin für Verhaltenstherapie gegenüber Inverse. "Pspsps“ hebt sich von allem ab, was Menschen normalerweise sagen – das könnte Katzen dazu bringen, nachzuforschen, woher das Geräusch kommt.

Feind oder Beute?

Péter Pongrácz, Professor für Ethologie an der ungarischen Eötvös-Loránd-Universität sagte gegenüber Reader’s Digest, dass die "hohen, quietschenden Lautäußerungen von Nagetieren in etwa durch ‚s‘ und andere zischende Geräusche, die Menschen machen können, angenähert werden.“ Das bedeutet, die Tendenz auf "Pspsps“ zu reagieren, könnte weniger darauf zurückzuführen sein, wie es nicht klingt, als darauf, wie es klingt: nämlich wie die Laute einer Beute.

Auf der Website von Pet Keen wird darauf hingewiesen, dass "Pspsps“ möglicherweise auch an andere Geräusche erinnert, auf die Katzen achten: Raschelnde Blätter, summende Insekten oder auch das warnende Zischen der Mutterkatze, die Gefahr wittert.

Eine weitere Theorie geht davon aus, dass Katzen auf "Pspsps“ reagieren, weil der Mensch sie versehentlich darauf trainiert hat.

Was sich hinter "Pspsps“ verbergen könnte

Reader’s Digest geht bei der ursprünglichen Herkunft des Begriffs von einer Verkürzung der Wörter "Here, Pussy, Pussy, Pussy“ aus – populär gemacht zum Teil durch "Pussy, Pussy, Pussy“, ein Lied der Light Crust Doughboys aus den 1930ern. Tatsächlich ist das Tempo schnell genug, dass es fast so klingt, als würden sie "Pspsps“ singen.

Ihr könnt eurer Katze ja das Lied vorspielen und schauen, wie sie reagiert.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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