Darum machen ältere Menschen Geräusche beim Hinsetzen und Aufstehen

Im Kindesalter hat man sich vielleicht darüber lustig gemacht, doch umso älter wir werden, desto mehr Töne geben wir von uns. Woran das liegt.

Was man früher aus Witz heraus imitiert hat, wird im Laufe des Lebens für viele von uns Realität. Es ist erstaunlich, wie viele Geräusche Menschen in einem vorangeschrittenen Alter machen, wenn sie körperliche Leistungen erbringen oder sich einfach auf die Couch setzen. Doch warum passiert das eigentlich? Der Erklärungsversuch eines Chiropraktikers. 

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Der Chiropraktiker Robert Hayden gibt im Gespräch mit dem MEL Magazin eine prägnante Antwort auf diese Frage: "Das Aufstehen von einem Stuhl erfordert die Kernkraft der Bauchmuskeln.“ Weiter heißt es: "Je älter Sie sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihre Muskeln im Laufe der Zeit zerstört wurden. Die Muskeln, die Sie benötigen, um sich vom Liegen in eine sitzende Position oder vom Sitzen in eine stehende Position zu bewegen, sind geschwächt.“

"Manchmal halten Menschen bei dieser Art von Anstrengung den Atem an, um ihre Muskelkraft zu steigern“, führt Hayden weiter aus. "Dies kann zu einem grunzenden Geräusch führen, wenn die Atmung wieder aufgenommen wird.“

Es ist also die Muskulatur, die eine Rolle spielt. Denn sowohl das Hinsetzen als auch das Aufstehen erfordern ein gewisses Maß an Rumpfmuskulatur. Die Anspannung der Körpermitte endet schließlich mit einem Grunzen beim Ausatmen. Jüngere Menschen hingegen müssen sich nicht auf die gleiche Art und Weise auf die Bewegung vorbereiten, sodass ein Kind einfach vom Sofa aufspringen kann, ohne auch nur einen Ton von sich zu geben.

Weitere mögliche Erklärungen

Doch es gibt auch weitere Gründe, warum Menschen beim Aufstehen oder Hinsetzen Töne von sich geben. Es könnte sich auch um eine verbale Reaktion auf Schmerzen oder Steifheit handeln – diese gehen oft mit vorangeschrittenem Alter einher. Wenn man eine Weile gegessen ist, sind die Muskeln in der Hüfte möglicherweise resistent gegen plötzliche Bewegung. Einen Laut auszustoßen, kann in diesem Fall also auch reflexiv vonstattengehen.

Manchmal stöhnen wir auch einfach aus Gewohnheit, weil wir zuvor vor Unbehagen gestöhnt haben und davon ausgehen, noch mehr davon zu erleben. Oder es könnte auch sein, dass durch das Stöhnen die Anstrengung in einer gewissen Weise gesteigert wird – ähnlich eines Powerlifters beim Gewichte heben.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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