Roast Dinner von Spitzenkoch Thomas Ortler
Rezept

Spitzenkoch verrät das Rezept zum Sonntags-Wildbraten von Oma

Das perfekte Sonntagessen für die ganze Familie: Roast Dinner, bestehend aus Wildbraten, Rotkraut und Schupfnudeln.

Überblick

Zubereitungszeit

1 Std.

Aufwand

groß

Wenn ein großes Familienessen beim Südtiroler Spitzenkoch Thomas Ortler ansteht, dann wird "Roast Dinner" serviert: Hirsch- oder Rehrücken mit Rotweinsauce und Rotkraut, oder, wie der Südtiroler Koch es nennt, Blaukraut, sowie Schupfnudeln als Beilage.

"Das Gericht hat für uns daheim einen unglaublichen Stellenwert. Alle kochen, alle essen und alle reden darüber. Logisch, nicht?", schwärmt er in seinem Kochbuch. 

Ortler hat drei Restaurants in Südtirol: flurin, das Wirtshaus Steinb.ck und das Gasthaus Weißes Kreuz.

Kochen lernte er übrigens bei seiner Oma Touna. Ihre Rezepte rufen ihm die schönsten Erinnerungen ins Gedächtnis. In seinem Kochbuch "Nanas Küche" macht er sich auf den Weg zu Bergbäuerinnen in ganz Südtirol. Aus alten Alben holt er Fotos und Rezepte, und kocht die Gerichte nach. Er hört dazu die Geschichten von früher, aus einer Zeit, in der das Leben auf den Bergbauernhöfen hart und einfach war, und die Gerichte der Nana das beste waren, was man sich vorstellen konnte ...

Roast Dinner

Zutaten

Portionen

6

Zwiebel

Öl zum Anschwitzen

kleiner Kopf Rotkraut (Blaukraut)

Knoblauchzehe, gehackt

Kirsch- oder Apfelsaft

frisch gemahlener Pfeffer

Zimtstange

Preiselbeermarmelade

Kümmelsamen

Salz

Butter

mehligkochende Kartoffeln

Mehl + mehr zum Arbeiten

Eier

frisch geriebene Muskatnuss

braune Butter zum Schwenken

Hirsch- oder Rehrücken, im Ganzen, Sehnen entfernt

neutrales Pflanzenöl zum Anbraten

Karotten

Staudensellerie

Tomatenmark

kräftiger Rotwein (z. B. Lagrein, Merlot o. Ä.)

Rosmarin

Samenöl zum Anbraten

Zubereitung für das Rotkraut

Zwiebel, gehackt - Öl zum Anschwitzen - kleiner Kopf Rotkraut (Blaukraut) - Knoblauchzehe, gehackt - Kirsch- oder Apfelsaft - frisch gemahlener Pfeffer - Zimtstange - Kümmelsamen - Salz - Preiselbeermarmelade - ein kleines Stück Butter

1 / Schwitzt für das Blaukraut die Zwiebel in etwas Öl in einem großen Topf an. Schneidet den Kohl in dünne Streifen, perfekt funktioniert dafür auch eine Küchenmaschine mit Hobelaufsatz. Gebt den Knoblauch zusammen mit dem Kraut in den Topf. Salzt kräftig und dünstet alles unter ständigem Rühren, bis das Kraut um die Hälfte seines Volumens zusammengefallen ist. 

2 / Löscht dann mit dem Kirsch- oder Apfelsaft ab. Gebt etwas Pfeffer, die Zimtstange und den Kümmel dazu und lasst alles halb zugedeckt etwa 15 Minuten köcheln. Wenn das Kraut schön sämig geworden ist, jedoch immer noch Biss hat, die Preiselbeermarmelade und Butter dazugeben. Das Blaukraut ist nun fertig und kann zum Servieren jederzeit mit etwas Wasser erwärmt werden.

Zubereitung für die Schupfnudeln

mehligkochende Kartoffeln - Mehl + mehr zum Arbeiten - Eier - Salz - frisch geriebene Muskatnuss - braune Butter zum Schwenken

3 / Für die Schupfnudeln die Kartoffeln in Wasser oder im Dampfgarer garen, bis sie sehr weich sind. Schält sie danach und drückt sie durch eine Kartoffelpresse oder Flotte Lotte. Häuft die Kartoffelmasse auf und formt oben in der Mitte eine Mulde. Gebt dort das Mehl, die Eier, 1 kräftige Prise Salz und Muskat nach Belieben hinein. Knetet alles gut durch, bis ein fester Teig entstanden ist. 

4 / Bemehlt die Hände, nehmt ein walnussgroßes Stück Teig und formt daraus durch Drehbewegungen mit den Handflächen 5 cm lange Nudeln, die an den Enden spitz zulaufen. Wiederholt diesen Prozess, bis der Teig aufgebraucht ist.

Zubereitung für das Fleisch und die Rotweinsauce

Hirsch- oder Rehrücken, im Ganzen, Sehnen entfernt - neutrales Pflanzenöl zum Anbraten - Salz - frisch gemahlener Pfeffer - Zwiebeln, in Viertel geschnitten - Karotten - Staudensellerie - Tomatenmark - kräftiger Rotwein (z. B. Lagrein, Merlot o. Ä.) - Rosmarin - Butter zum Anbraten - Samenöl zum Anbraten

5 / Kocht die Schupfnudeln in reichlich Salzwasser. Sobald sie an die Wasseroberfläche schwimmen, sind sie gar. Nehmt sie heraus, schwenkt sie in etwas brauner Butter und fertig sind sie. 

6 / Bratet für das Fleisch und die Rotweinsauce das Fleisch in einer sehr heißen Pfanne mit wenig Öl an, bis sich auf allen Seiten eine schöne Kruste gebildet hat. Würzt den Rücken mit Salz und Pfeffer. Lasst ihn im Backofen bei 160 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 7 Minuten garen. Verwendet ein Fleischthermometer und strebt eine Kerntemperatur von 52 °C an, das ist die Garstufe medium. Nehmt den Rücken dann sogleich aus dem Ofen und lasst ihn bei Zimmertemperatur mindestens 5 Minuten ruhen. 

7 / In der Zwischenzeit das Gemüse vierteln und in derselben Pfanne, in der ihr das Fleisch angebraten habt, kräftig anbraten. Fügt dann das Tomatenmark hinzu. Bratet das Gemüse weiter, bis sich das Mark dunkelbraun gefärbt hat. Löscht nun mit dem Rotwein ab. Gebt den Rosmarin dazu. Lasst die Sauce köcheln bzw. reduziert sie, bis sie eine sirupartige Konsistenz aufweist. Schmeckt die Sauce zuletzt mit Salz und Pfeffer ab und passiert sie durch ein feines Sieb. 

8 / Bratet nun das Fleisch erneut in etwas schäumender Butter an und schneidet es in 2 cm dicke Scheiben. Serviert es zusammen mit der Sauce, den geschwenkten Schupfnudeln und dem Blaukraut für eine unvergessliche Mahlzeit.

Nanas Küche

Nanas Küche von Thomas Ortler

©Udo Bernhart, Christian Verlag

Buchinfo

Nanas Küche: 50 Wohlfühlgerichte aus der Südtiroler Bergbauernküche. Von damals & heute. Erzählt und gekocht vom Südtiroler Starkoch Thomas Ortler

von Thomas Ortler, Udo Bernhart

erschienen im Christian Verlag