Kulturelles Istanbul: Kunst und Jazz in neuen Vierteln
Istanbul ist das „New Cool “. Wer im Herbst die Metropole besucht, kann neben neuen Ausstellungen auch Musik von Al Di Meola bis David Guetta genießen.
Schon die Blaue Moschee, die prachtvolle Hagia Sophia, die mystische Cisterna Basilica und den berühmten Riesen-Diamanten im Topkapi-Palast gesehen? Oder im Großen Basar ein paar Mitbringsel gekauft?
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Dann auf zu neuen gentrifizierten Stadtvierteln mit schicker Landmark-Architektur wie Galataport und Karaköy, die frischen, zeitgenössischen Stil in das ehemalige Konstantinopel bringen und Zentrum der Festivals sind. An außergewöhnlichen Locations in den Stadtteilen Beyoglu, Tersane und Fatih finden etwa die Kunstmesse CI Contemporary Istanbul und das Akbank-Festival (bekannt für E-Musik sowie für klassischen wie Modern Jazz) statt. Kunstaffine Besucher können überall hier – zwischen Musik, Kunst und Fotografie – die Stadt neu entdecken.
„Istanbul is the New Cool!“, liest man auf den Plakaten, die die vielen Baustellen abdecken. Und hinter denen ganze Stadtviertel und ehemaligen Fabriken erneuert werden. Minarette reihen sich an Gründerzeithäuser, treffen auf Barockbauten und zeitgenössische Architektur. Wie die Casa Botter in der belebten Fußgängerzone auf der İstiklal Caddesi: Istanbuls erstes Art nouveau-Gebäude, das zur Contemporary-Kunstgalerie wurde.
Oder dem flachen Renzo-Piano-Bau in Galataport. Dieses aufgewertete Viertel von Karaköy gilt als neuer Posh-Bezirk. Entlang der Uferpromenade des Hafengeländes, wo Goldenes Horn und Bosporus aufeinandertreffen, entstanden aus den ehemaligen Post-Gebäuden und Speichern, Luxushotels und Designershops. Ein altes Lagerhaus wurde zum Istanbul Modern, einem flachen Glas-Stahl-Bau.
Neue Kultur-Hotspots
Das Meer ist hier für alle Istanbuler erstmals wieder frei zugänglich. Und die Aussicht von der Galataport-Promenade auf die Halbinsel mit Hagia Sophia, der Blauen Moschee, dem Topkapi-Palast bis zur Bosporusbrücke begeistert nicht nur die Kreuzfahrt-Touristen, die neuerdings hier anlegen. Der Panoramablick bleibt ungestört, denn der Terminal ist unterirdisch. Auch das Istanbul Modern Gebäude ermöglicht einen Durchblick zum Meer. Das Architekturbüro Renzo Piano setzte rundum Glasfronten ein, um den dahinter liegenden Tophane-Park mit dem Minarett optisch nicht vom Bosporus zu trennen. Die Skulptur „Runners“ von Tony Cragg markiert den Eingang, im Museumsfoyer hängen Ólafur Elíasson ikonische Rundspiegel. Das Museum unterstützt Künstlerinnen mit einem eigenen Fund und stellt deren Kunstwerke permanent aus.
Istanbuls neue DNA zeigt sich auch im AKM, dem ikonischen Gebäude von 1969, mit der schön gegliederten Fassade. Das Atatürk-Kulturzentrum, ein Ort für Kunst und Kultur mit Opernhaus, liegt direkt am Taksim-Platz. Vor zwei Jahren renoviert und wiedereröffnet, wurde es zum Treffpunkt für internationale Kunstliebhaber und ist Sitz der Festivalzentrale. Kunst und Kultur treffen hier auch auf beste Kulinarik. Das AKM punktet zusätzlich mit der schicken Brasserie Divan. Wer auf der Restaurant-Terrasse des AKM frischen Branzino genießt, bekommt dazu DJ-Lines oder osmanische Polkaklänge des türkischen Komponisten Abdulaziz, serviert. Am 25. September tritt hier, vor dem Panorama auf die nächtliche Skyline der Bosporusbrücke, das jazzige Al Di Meola Trio auf.
Fotografie trifft auf Jazz
Die Brücke verbindet die asiatischen mit den europäischen Ausgehvierteln – und wurde zur Landmark für das quirlige Nachtleben auf den Rooftops zwischen Galataport und Karaköy sowie dem jungen In-Viertel Kadiköy. Das unbekannte Istanbul lässt sich am besten auf den Festivals entdecken, die zwischen Bosporus und dem Pinienwald Parkorman in Fatih stattfinden.
Bei dem renommierten Akbank-Jazz-Festival taucht man in türkischen Lifestyle ein – in historischen Theatern wie dem Ses Tiyatrosu und in neuen Arenen wie dem Zorlu PSM. Dann sorgen zum Beispiel die Saxofonistin Lakecia Benjamin, die französische Sängerin und Songwriterin Gabi Hartmann oder einer der besten Trompeter der zeitgenössischen Jazzszene, Terence Blanchard, mit seinem E-Collective Turtle Island Quartet, für heiße Rhythmen.
Info
Anreise
Direktflüge Wien–Istanbul, z. B. mit Austrian und Turkish Airlines (austrian.com, turkishairlines.com)
Unterkunft
5*Radisson Blu Hotel Istanbul Pera, radissonhotels.com
8,5 Millionen
Besucherinnen und Besucher hatte das Istanbul Modern seit Eröffnung
Festivals
– Beyoglu Culture Route Festival, 30. September bis 15. Oktober 2023
– Akbank Jazz Festival, 23. September bis 8. Oktober 2023
– Contemporary Istanbul 26. und 27. September 2023 contemporaryistanbul.com
Noch mehr Infos
festivals.goturkiye.com, goturkiye.com/istanbul-is-the-new-cool
Herr Guetta kommt auch
Schließlich wird David Guetta am 1. Oktober im Festival Park Yenikapı am Turntable stehen. Der Fokus der Kunstmesse Contemporary Istanbul am Beyoglu Culture Route Festival in Tersane liegt heuer bei Fotografie.
Kuratorin Simone Klein, ehemalige Leiterin der Abteilung für europäische Fotografie bei Sothebys London und Paris, lud Galerien wie Zilberman Berlin, die New Yorker C24 Gallery oder Yvonne Hohner Contemporary aus Karlsruhe, ein, im Viertel Beyoglu zwischen Atatürk-Kulturzentrum, Galata-Turm und dem neuen Hafenterminal Galataport auszustellen. Es wird ein heißer Herbst.
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