Beim Microblading werden fehlende Härchen ergänzt

Warum überzupfte Augenbrauen nicht vollständig nachwachsen

Das Ausreißen der Augenbraue mit einer Pinzette ist nicht nur schmerzvoll, sondern kann auch dazu führen, dass der Haarwuchs ausbleibt. Warum das so ist.

Wer die Augenbrauen mit einer Pinzette in Form bringt, weiß, dass es ein gefährliches Spiel sein kann. Denn manchmal wachsen die Haare nach dem Zupfen nicht vollständig wieder nach, oder in manchen Fällen bleibt der Haarwuchs sogar komplett aus. Doch woran liegt das eigentlich? Wir klären auf.

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Augenbrauen haben wie alle Haare am Körper drei Wachstumsstadien: Anagen, Katagen und Telogen. Dabei ist Anagen das Stadium des aktiven Wachstums, in dem sich Zellen teilen und an Zahl zunehmen. In dieser Phase nehmen die Haarfollikel eine zwiebelartige Form an und beginnen aus den Follikeln auszutreten. Dieses Stadium dauert in etwa zwei bis drei Monate und ist damit vergleichen zum Haupthaar, welches zwei bis acht Jahre braucht, relativ kurz.

In der Katagenphase, welche zwei bis drei Wochen dauert, verlangsamt sich das Haarwachstum, da die Zellteilung und -proliferation, die während des ersten Stadiums wirksam waren, nachzulassen beginnt. Schlussendlich führt das zum Zelltod in den Haarfollikeln und die zwiebelartigen Strukturen schrumpfen. In der Telegonphase können die Haare auf natürliche Weise ausfallen und schaffen so Platz für neue Augenbrauen, dessen Zyklus am selben Follikel beginnt, wo sie schließlich in die Anagenphase eintreten.

Wie ein 2022 in der Fachzeitschrift Frontiers in Cell and Developmental Biology veröffentlichter Bericht erläutert, wird dieser kontinuierliche Zyklus ermöglicht, weil die Haarfollikel reich an Stammzellen sind, die sie zu wiederkehrendem Wachstum und Selbsterneuerung befähigen. Allerdings können verschiedene Faktoren wie Alterung oder hormonelle Veränderungen diesen Kreislauf stören, was schlussendlich zum Haarverlust führt.

Ein in der Fachzeitschrift Psychiatric Clinics of North America veröffentlichtes klinisches Handbuch erklärt, dass bei vorübergehenden Schäden die Poren, durch die das Haar wächst, sichtbar geöffnet sind und die Augenbrauen nachwachsen, wenn die Person eine Zeit lang mit dem Zupfen aufhört. Werden die Haarfollikel jedoch dauerhaft geschädigt, werden diese Poren durch Narbengewebe verstopft, was das Wachstum neuer Haare erschwert oder möglicherweise ganz verhindert. Darum ist es ratsam, sich die Augenbrauen am besten alle paar Wochen, statt alle ein oder zwei Tage zu zupfen. Auch sollten keine Pinzetten mit breiteren, flachen Enden verwendet werden, weil sie tendenziell zu einem traumatischeren Zupfen führen, statt Pinzetten mit einem abgewickelten Ende, mit denen man in Haarwuchsrichtung ziehen kann.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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