In der ersten Reihe auf der Fashion Week: Nur gegen Bestechung?

In den ersten Reihen auf der Fashion Week dabeisein? Bis jetzt war das geladenen Gästen vorbehalten. Für 3.000 US-Dollar kann man sich nun einkaufen.

Hier möchten alle zur Paris Fashion Week sitzen: Die ersten Reihen sind im Normalfall Stars, Influencern, JournalistInnen und bekannten Persönlichkeiten aus der Modebranche vorbehalten. Teilweise steht nicht einmal am Morgen der Show fest, welche Personen letztendlich hereingelassen werden und welche nicht. Letztes Jahr wurden erstmals bei Vogue World offiziell Plätze für 3.000 US-Dollar zum Verkauf angeboten. Doch nun haben verschiedene Modejournalisten scheinbare Beweise veröffentlicht, dass man gegen genügend Geld auf dem inoffiziellen Weg einen Platz in den ersten Reihen erkaufen kann. Das soll durch Bestechung ermöglicht werden, allerdings wurden die Anschuldigungen nicht offiziell bestätigt.

 Hier mehr lesen: Über die Faszination der Front Row: Wer ganz vorne sitzen darf - und wer nicht

Im Zuge der Paris Fashion Week postete der Modejournalist Louis Pisano ein Foto auf Twitter (X), das eine Einladung eines VIC-Managers ("Very Important Client-Manager") zeigt. Pisano schreibt dazu, dass der Manager von einem der größten französischen Luxus-Modehäuser sei. Die Person bot einen Zugang zu garantiert einer der ersten drei Reihen in verschiedenen Shows der Fashion Week sowie einen Zugang zum roten Teppich und zur After Party. Die Auswahl der Luxusmarken ist bemerkenswert, darunter finden sich Louis Vuitton, Elie Saab, Balmain, Miu Miu und Chanel. Preise könne man auf Anfrage erfahren.

Bryan Yambao, ein philippinischer Modeblogger und Chefredakteur des Modemagazins Perfect Magazine, postete daraufhin ein weiteres Foto einer Preisliste auf Twitter. Dazu erklärte er, dass diese Liste bereits von vor einigen Saisonen stammt. Gegen eine bestimmte Summe würden seiner Information nach Angestellte von Modehäusern, PR-Agenturen oder vom Sicherheitsdienst bestochen. So können auf inoffiziellem Weg die Plätze an uneingeladene Gäste vergeben werden. Auch seine Liste enthält angesehene Luxusmarken wie Valentino, Louis Vuitton, Givenchy und viele weitere. Die Preise bewegen sich unter 10.000 US-Dollar, ein Sitzplatz in der Hermès-Show kostet 5.500 US-Dollar, ebenso bei Balenciaga und Valentino. Um bei Louis Vuitton in den ersten Reihen zu sitzen, zahlt man sogar 6.000 US-Dollar, bei Chanel würde der Preis allerdings nur auf Anfrage herausgegeben.

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

Kommentare