Modetrend "Romance Core": Von Schleifen, Spitzen und großen Gefühlen
Feminin und sehr romantisch: Auch das ist die Mode in diesem Frühjahr und Sommer.
"Ich kann nicht verstehen, dass eine Frau das Haus verlassen kann, ohne sich hübsch gemacht zu haben. Sie könnte gerade an diesem Tag ihrem Schicksal begegnen." Dieser Gedanke von Coco Chanel fügt sich nahtlos in den aktuellen Mikrotrend "Romancecore", der heuer im Frühjahr und Sommer für spektakuläre Mode-Momente sorgen wird.
Was sie versprechen? Großes Kino, große Auftritte – in opulentem Tüll und hyperfemininer Spitze, garniert mit den schon länger trendigen Schleifen. Viel verspielte Ästhetik also, die idealerweise mit klassischen It-Pieces kombiniert wird. All-in-Verspieltheit wäre für den Alltag schließlich zu viel des Üppigen.
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Daher: Die verträumte Spitzen-Bluse zur klassischen Jeans, die Schleife im Haar, am Hals, am schlichten Schuh oder um die Taille geschlungen, dazu ein lässiges Top. Was keinesfalls fehlen darf: die Farbe Rot als Sinnbild romantischer Liebe und Verführung. Eine rote Strumpfhose sollte man auf jeden Fall in der Lade haben. Und eine weiße Bluse aus Spitze ebenso wie mit Rüschen. Oder ein schwarzes, leicht laszives Top mit aufregendem Durchblick, wie etwa bei Dolce & Gabbana, die Tüll und Spitze gewohnt erotisch inszenieren.
Märchenhaft
Und wie schon so oft ist auch in diesem Frühling und Sommer erneut die Romantik dran, als immer wiederkehrender Ausdruck einer Sehnsucht nach den ganz großen Gefühlen, nach dem gewissen Hauch an Realitätsverweigerung und Verklärung. Während die Welt zunehmend zu einem unsicheren Ort wird, sehnen sich manche nach dem romantischen Ideal. Träumen von Märchenprinzessinnen und Märchenprinzen, die gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten. Kein Zufall, dass RomComs, also romantische Komödien im Stile von "Notting Hill" und "Tatsächlich Liebe", in den sozialen Medien trenden und so auch die Mode beeinflussen. Die Idee schicksalhafter Beziehungen als Gegenentwurf zum knallharten Dating-Algorithmus.
Auch wenn manche die modisch interpretierte Verherrlichung der "guten, alten" Zeiten als Zeichen eines antifeministischen Rückschritts deuten, gilt: Erlaubt ist, was gefällt – vor allem, wenn es das Ergebnis einer eigenständigen, selbstbewussten Entscheidung ist.
Üppig dekoriert
Also nur Mut zur Koketterie. Und zu dramatischer Opulenz – wie etwa bei Richard Quinn, der bei der Präsentation seiner Frühjahr/Sommer 2024-Looks erneut das Florale betonte und mit seinen üppigen, fast schon unwirklich schönen Kleidern an die europäische Mode des 18. Jahrhunderts erinnert.
In der Zeit des Rokokos dominierten ausladende, verspielte Roben aus kostbarer Spitze, Damast, Taft, Brokat oder Seide, mit Rüschen und Volants, maximal aufgebauscht – der legendäre "Marie-Antoinette-Look". Die Haartürme waren seinerzeit mit Schleifen versehen, sogar die Herren trugen welche. Ohne diese Ästhetik geht aber auch im Jahr 2024 nix – bei Chanel zum Beispiel vor allem mit Schleifen in Schwarz, oft überdimensional, auf bestickten Bodys, in den Haaren, im Ohr. Also – fast – überall.
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