Model Irina Shayk mit blauem Auge auf dem Laufsteg

Auf der London Fashion Week lief Irina Shayk mit einem blauen Auge in einer Show: Kritiker bezeichnen dies als gewaltverherrlichend.

Am Freitag stellte die Designerin Mowalola Ogunlesi ihre Sommerkollektion 2024 auf der London Fashion Week vor. Danach empörten sich Kritiker bei mehr als nur einem Bild der Fashion-Show. Dem Model Irina Shayk wurde beispielsweise für die Show ein blaues Auge geschminkt. Außerdem ließ sich die Designerin von den Flaggen verschiedener Länder inspirieren, unter anderem bildete sie heilige Schriftzüge der Flagge von Saudi-Arabien auf einem Minirock ab. Schlussendlich bleibt die Frage, was sie mit ihren Designs bezwecken wollte.

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Gewalt als Modeerscheinung?

Selbstbewusst eröffnete Irina Shayk mit einem blauen Auge die Show der Marke Mowalola auf der London Fashion Week. Täuschend echt sah das vorher in der Maske geschminkte Veilchen aus. Später in der Show erschien das Model erneut, diesmal mit einem Shirt aus der Kollektion, auf dem der Rapper Tupac Shakur (2Pac) zu sehen war. Zur Erinnerung: Der amerikanische Musiker wurde im Jahr 1995 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er einen Fan sexuell missbraucht hatte. Die Frage stellt sich also, ob das ein bewusstes Statement gegen Gewalt sein sollte und was Mode und Kunst darf oder nicht darf.

Kritische Stimmen meldeten sich auf ehemals Twitter (heute X) zu Wort. Die preisgekrönte Journalistin Laura Bassett meinte dazu: "Ich möchte wissen, wer genau gehört hat 'Was, wenn wir die Models aussehen lassen, als wären sie geschlagen worden' und 'ja' gesagt hat." Sie zeigt sich ungläubig darüber, wie viele Leute diese Entscheidung abgesegnet haben müssen.

Die Anwältin Dr. Charlotte Proudman, die sich für Opfer von Gewalt einsetzt, verfasste einen ähnlich kritischen Tweet. Ihr Urteil lautet "häusliche Gewalt ist die neue Mode und das neue Entertainment". Besonders das T-Shirt, auf dem der Rapper 2Pac zu sehen ist, finde sie geschmacklos.

Zu der Kritik über das blaue Auge hatte sich die Designerin zu diesem Zeitpunkt noch nicht geäußert. Ihr genereller Kommentar auf X: "Wir rennen vor Schmerz davon, doch wir brauchen Schmerz, um zu überleben."

Designerin veröffentlicht Statement zu den Vorwürfen des religiösen Missbrauchs

Eine Entschuldigung von der Designerin erschien auf allerdings zu einem anderen Thema. In ihrer Kollektion verwendete sie die auch die Flaggen von verschiedenen Nationen, darunter Saudi-Arabien. Auf einem Minirock bildete sie die islamische Schahāda, ein heiliges Glaubensbekenntnis für Muslime, ab. Auf X reagierte sie zuerst auf kritische Kommentare mit "Cry me a river".

Nun hat sie allerdings eine Entschuldigung veröffentlicht, in der sie versichert, dass das Design aus der Kollektion genommen wird. "Danke, dass ihr mich zur Rechenschaft zieht", sagt sie abschließend.

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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