Spitzenunterwäsche

In Japan tragen jetzt Männer Spitzenunterwäsche

Immer mehr japanische Designer brechen mit dem Konstrukt der Mode für Männer und Mode für Frauen.

Sie sind dünn, luftig und bequem: In Japan erfreut sich die Spitzenunterwäsche für Männer der Marke Wacoal großer Beliebtheit. Die Anzahl der verkauften Höschen für Männer sind in der Frühjahrs- und Sommersaison 2023 um fast das Vierfache gestiegen. In nur zehn Tagen waren sie restlos ausverkauft. Aufgrund der großen Nachfrage brachte Wacoal im September auch Spitzen-Slips für Männer auf den Markt. 

Das Label will mit seiner Kollektion speziell Männer ansprechen, die keine geschlechtsspezifische Kleidung tragen wollen. Die Slips gibt es in den Farben schwarz, marineblau und rot, die Shorts kann man in lila und pink kaufen - mit floralen oder geometrischen Mustern. Pro Stück zahlt man rund 3630 Yen (rund 22 Euro). Die Unterwäsche wird hauptsächlich von Japanern im Alter zwischen 20 und 60 Jahren getragen. 

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Was dahinter steckt

Genderless-Fashion wird in Japan immer beliebter. Bei dem Stil geht es darum, mit den gesellschaftlichen Geschlechternormen in der Mode zu brechen. Konkret heißt das: Burschen und Männer tragen Accessoires und Mode, die als weiblich gelten. Mädchen und Frauen hingegen zeigen sich in Anzügen mit Krawatte. Die Designer-Marke Bushy Bank verkauft zum Beispiel bauchfreie Sport-Tops für Männer und Frauen.

Auch in der Beauty-Welt hat sich einiges getan. Japanische Kosmetikunternehmen wie Acro bieten Make-up für Männer an, darunter Lippenstifte, Nagellack und Foundation Sticks. 

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