
Haute Couture: Schillerndes Jubiläum und eine umstrittene Kollektion
Bei der Modewoche in Paris wurde höchste Schneiderkunst geboten - mit rührenden Gesten und geschockten Modefans.
Drängelnde Paparazzi, junge Fans mit Handykameras und Schaulustige, die nicht wissen, was hier genau passiert, versammelten sich vor dem Eingang von Giorgio Armanis Hauptsitz in Paris. Es war Haute-Couture-Woche und der legendäre Italiener zeigte seine exklusivsten Roben.
Die Gäste waren neben einigen Journalisten hauptsächlich die besten Kunden des 90-Jährigen – darunter auch Laetitia Casta, Demi Moore und Jessica Biel.
Am Ende gab es Standing Ovations und rührende Lobesrufe für den Modezar, der gemeinsam mit einem Model langsam den Laufsteg entlang schritt.

Giorgio Armani, fit mit 90, in seinem Pariser Palazzo nach der
Haute-Couture-Show.
Armani Privé ließ Kritiker verstummen
Armani feierte nicht nur die neue Kollektion, es ist auch sein 20. Jubiläum als Mitglied der „Fédération de la Haute Couture et de la Mode“ mit seiner Marke Armani Privé.
Damals waren die Aufnahme-Kriterien des illustren Schneiderei-Verbands noch viel strenger als heute: Etwa, dass das Modehaus einen Sitz in Frankreich und mindestens 25 Vollzeitangestellte haben muss.
Ein enormes Investment, das der Modemacher einging, um zu zeigen, dass er auch höchste Schneiderkunst mit Leichtigkeit beherrscht.

Armani Privé
©APA/AFP/JULIEN DE ROSA
Armani Privé
©photo: Isidore Montag / Gorunway.com, Armani Prive
Wie Wasser fließender Stoff bei Armani Privé 2025
©APA/AFP/JULIEN DE ROSADer Erfolg der zwei Jahrzehnte gibt ihm recht. Zuletzt wurde Demi Moore als Golden-Globe-Gewinnerin in einer Armani-Privé-Robe gefeiert.
Auch in dieser Saison zeigte er diesen wie Wasser fließenden Stoff, präsentierte aber auch viele Kleider mit applizierten Edelsteinen.
Große tragbare Roben
Ähnlich glänzend war die Show von Georges Hobeika. Der Libanese ließ mit seinen funkelnden Roben Stammkunden während der Show bereits tuscheln, wo sie die edlen Kleider tragen könnten.
Elie Saab schlug in dieselbe Kerbe, ebenso wie Zuhair Murad.

Glänzend: Georges Hobeika
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Georges Hobeika 2025
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Gelungen: Die Kollektion von Georges Chakra 2025
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Georges Chakra
©EPA/MOHAMMED BADRA
Mehr Farbe als sonst gab es bei Elie Saab zu sehen
©REUTERS/Sarah MeyssonnierTamara Ralph: Wie angegossen
Perfekt geschnittene Abendroben mit Federn und Perlen präsentierte auch Tamara Ralph zu Live-Gesang in einer Kirche. Eine der emotionalsten Shows der Woche. Angelina Jolie und Beyonce gehören zu ihren Stammkunden. (Mehr dazu nächste Woche)

Tamara Ralph 2025
©Photo: Isidore Montag / Gorunway.com
Tamrara Ralph 2025
©Photo: Isidore Montag / Gorunway.comStephane Rolland dagegen setzte auf skulpturale Formen und überzeugte mit seinen Kunstwerken.
Dass Daniel Roseberry diese Art der Couture derzeit wie niemand anderer beherrscht, bewies er erneut mit seiner Kollektion für Schiaparelli.
Tragbar und dennoch exklusiv sind auch die neuen Kleider von Chanel.

Stephane Rolland
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Schiaparelli
©Courtesy of Schiaparelli
Tolle Capes und Mäntel bei Chanel
©APA/AFP/JULIEN DE ROSAValentino: Viele unterschiedliche Stimmen
Die umstrittenste Show war jene von Alessandro Michele als neuer Valentino-Chef. In der Haute Couture „gibt es keine Grenzen, die Kleider sind nicht dazu da, um auf die Realität zu reagieren“, erklärte er in einem aktuellen Interview.

Valentino 2025
©courtesy of valentinoWeg von der Realität
Viele Fans der Marke waren von den Extrem-Roben im Barockstil geschockt. Es gibt aber auch einige wohlwollende Stimmen, die sich über mehr Kunstanspruch (und gleichzeitig wohl weniger gut verkäufliche Stücke) freuen.
Auch hinsichtlich der Preise gibt es übrigens keine Grenzen. Ein Haute-Couture-Kleid kostet durchschnittlich 100.000 Euro.
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