Neues aus der Beauty-Welt: Einmal pralle Haut, aber ohne Botox bitte

Diese neuen Behandlungen sorgen für straffere Haut und frischen Teint ohne Injektionen oder einer Operation.

Zuerst sind es nur Schlaffältchen, die nach dem ersten Kaffee wieder verblassen. Doch irgendwann bleiben sie, die Falten rund um die Augen und die Mundpartie, und wollen sich einfach nicht mehr entknittern. Mit zunehmendem Alter verliert das Fettgewebe der Haut an Volumen, es sammelt sich an bestimmten Stellen und wandert nach unten. Die einst glatte und straffe Haut verliert an Elastizität und beginnt zu hängen. 

Meist passiert das rund um das 50. Lebensjahr. Dermatologin Barbara Franz: "Der Kollagengehalt in unserer Haut nimmt stetig ab. Rund um das 50. Lebensjahr wird auch der Östrogenspiegel niedriger und dieser Mangel trägt wesentlich zur Hautalterung bei."

Wenn Cremes nicht reichen   

Viel Wasser trinken, ausreichend schlafen, reichhaltige Pflegecremes und täglich Sonnenschutz verwenden, sind wichtig, aber reichen jetzt nicht mehr aus, um den jugendlichen Look von einst wiederzubekommen. 

Welche Alternativen gibt es also, wenn man nicht zur Botoxspritze greifen will? Barbara Franz empfiehlt zwei Behandlungen, die die Haut von innen umstrukturieren und die körpereigene Kollagenproduktion wieder ankurbeln. Den DermaPen und den Morpheus 8. Das Microneedling mittels DermaPen kommt bei fahlem Teint, großen Poren und den ersten Fältchen zum Einsatz. 

Der Morpheus 8  bei fortgeschrittener Hautalterung, er kombiniert das Microneedling mit Radiofrequenz. Durch feinste Mikronadeln werden gezielte Impulse bis sieben Millimeter tief in die Hautschicht gesendet. Die Nadeln stanzen kleine Löcher in die Haut, der Körper erkennt diese Wunde und aktiviert den Wundheilungsprozess – Kollagen wird produziert, das von innen heraus strafft. Franz: "Beide Behandlungen straffen die Haut und verbessern die Hautqualität durch die körpereigene Kollagenproduktion."

Gegen Hängebäckchen

Angewendet wird die Methode im Gesicht und am Hals. Sie wirkt gegen Falten, hängende Lider und Bäckchen, Alters- und Pigmentflecken und auch Narben können geglättet werden. Sowohl beim Microneedling als auch beim Morpheus 8 entsteht der straffende Effekt nicht sofort, sondern erst nach zwei bis drei Monaten. Man braucht also etwas Geduld, bis man ein Ergebnis sieht. 

Den Effekt über Nacht gebe es leider nicht, erklärt die Dermatologin. Und: Eine Behandlung reicht nicht aus. Franz: "Wenn man nachhaltig etwas am Hautbild verändern möchte, ist eine Behandlung zu wenig. Ich empfehle mindestens drei Sitzungen im Abstand von sechs Wochen."

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"Meine Patientinnen kommen in der Mittagspause und wollen pralle Haut ohne Ausfallzeiten", sagt Dermatologin Barbara Franz.
 

©Moritz Schell

Keine Ausfallzeiten 

Viele Patienten wollen keine langen Ausfallzeiten nach einer Gesichtsbehandlung. Bei den vor 15 Jahren aufkommenden Anti-Aging-Behandlungen mit dem CO2-Laser musste man mit einer Ausfallzeit von mindestens einer Woche rechnen. Mit dem Laser wurde eine ganze Hautschicht abgetragen, danach bildete sich eine Kruste im Gesicht, die erst nach und nach wieder abfällt. Das ist weder bei Microneedling noch beim Morpheus 8 der Fall. 

Dermatologin Franz: "Der Trend geht zum Lunchtime-Treatment ohne Ausfallzeit. Meine Patientinnen kommen in der Mittagspause und gehen nach der Behandlung wieder ins Büro.  Niemand soll sehen, dass etwas und vor allem welche Behandlung gemacht wurde. Man will nur darauf angesprochen werden, dass man erholt und frisch aussieht. Und das bringen diese beiden Treatments."

Preis und Schmerzen 

Bei allen Vorteilen muss es auch Nachteile geben: Das ist der Preis der Behandlung. Denn eine Sitzung mit dem Morpheus 8 kostet für das ganze Gesicht rund 850 Euro. Und was ist mit den Schmerzen, schließlich wird mit kleinen Nadeln in das Gesicht gestochen?  Man muss rund 45 Minuten vor der Behandlung in der Ordination sein. Dann wird das komplette Gesicht mit einer Betäubungscreme eingecremt, danach sollten keine Schmerzen mehr zu spüren sein. 

Angst vor Mimikverlust

Aber auch diese Treatments kommen an ihre Grenzen, und zwar wenn es sich um tiefe Falten beispielsweise im Stirnbereich handelt. Dermatologin Franz versteht die Angst und Sorge vieler Frauen vor dem Mimikverlust durch Botox. Doch bei Falten im Stirnbereich sei die Botoxinjektion noch immer der sogenannte Goldstandard, an den keine andere Behandlung herankomme. Nach zwei bis drei Botox-Behandlungen werde der Muskel schwächer und man müsse nicht mehr so oft nachspritzen. 

Die Expertin meint: "Es muss sich niemand das ganze Gesicht glattspritzen lassen. Es geht darum, die Überaktivität des Muskels zu entspannen, damit man einfach frischer und ausgeschlafener aussieht."

Über Brigitte Biedermann

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