Junge, reiche Frau mit Kaffeebecher

Neues aus der Welt des Luxus: Der Kaffeebecher um 670 Euro

Skurril, aber wahr: Fast jedes Designerlabel hat nun einen eigenen Kaffeebecher im Sortiment – dieser avanciert damit zum neuen Stilaccessoire.

Das Staunen war groß: Bei der jüngsten Modeschau von Balenciaga liefen die Models in Los Angeles allesamt in übergroßen Sneakers und mit einem Coffee-to-go-Becher in der Hand über den Laufsteg. Designer Demna Gvasalia setzte dem Becher damit ein Denkmal, denn in Hollywood ist seither niemand, der etwas auf sich hält, ohne stilvolle mobile Tasse unterwegs. Das einst nur praktische Accessoire wurde damit zum Mode-Statement.

Balenciaga Modeschau in Los Angeles

©Getty Images/Taylor Hill/Getty Images

Der Becher vom Designer

Die Nachfrage stieg auch in Europa, seit kurzem haben fast alle Designerlabels eigene Becher im Programm. Nachhaltig sind sie zwar, aber auch kostspielig: Das Modell aus Porzellan mit Lederbesatz von Louis Vuitton kostet 670 Euro. Doch es ist kein Wunder, dass Marken auf das tragbare Accessoire setzen – laut einer Studie von myCoffeeCup nehmen nämlich in Österreich acht von zehn Befragten ihren Kaffee mit auf den Weg.

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Luxus to go: Der Louis Cup mit Lederbesatz kostet 670 Euro.

©Hersteller

Prominente zeigen es vor  

War es in den 2000-Jahren jener der amerikanischen Kette Starbucks, mit dem man sich sehen lassen musste, so sind es heute die Cups von Balenciaga und Saint Laurent, die im Trend liegen. Stars wie Model Hailey Bieber oder Schauspielerin Olivia Wilde machen es vor: Sie werden beim Verlassen des Fitnesscenters von Paparazzi mit ihrem Becher abgelichtet. Und Louis Vuitton-Designer Pharrell Williams fungierte kürzlich als wandelnde Werbefläche für die französische Luxusmarke: Er war von Kopf bis Fuß in Louis Vuitton gehüllt und als modisches Sahnehäubchen trug er in der einen Hand eine gelbe Tasche und in der anderen den sündteuren Porzellan-Becher der Marke.

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Designer Pharrell Williams von Kopf bis Fuß in Louis Vuitton samt sündteurem Kaffeebecher

©Getty Images/Edward Berthelot/Getty Images

Der Hintergrund

Die Designerlabels dieser Welt sind stets auf der Suche nach Dingen, die sie global vermarkten können, eine weltweite Begehrlichkeit zu schaffen ist ihr großes Ziel. Mit den Bechern haben sie das geschafft: Sie sind gleichzeitig Kultobjekt und Werbefläche, denn mit dem Getränk trägt man sein Lieblingslabel vor sich her. Wird eine berühmte Influencerin mit ihrem chicen Accessoire abgelichtet, sehen das Bild ein paar Millionen Menschen. Und diese Werbung ist für die Marken gratis.

Kleiner, leistbarer Luxus 

Und es gibt noch einen Grund, warum die Tassen so großen Anklang finden: Sie sind der Einstieg in die Welt des Luxus. Designermarken müssen immer auch Produkte für die kleinere Geldbörse anbieten. Bei Saint Laurent und Balenciaga kostet die Porzellantasse etwa 95 Euro –  und ist damit eines der günstigsten Objekte. So wie es vor 20 Jahren noch T-Shirts oder kleine Lederaccessoires der Marken waren, die allerdings inzwischen preislich in lichte Höhen schnellten: Ein Shirt von Prada ist etwa nicht mehr unter 700 Euro zu haben, eine Mini-Tasche beginnt bei 1.800 Euro.  

Schauspielerin Olivia Wilde kommt mit dem Stanley Cup aus dem Fitnesscenter

©GC Images/ZZHollywood To You/Star Max/Getty Images

Hype um den Stanley Cup

Und dann gibt es noch einen ganz besonderen Becher aus den USA (siehe links oben). Den Stanley Cup gibt es seit 1913, doch erst kürzlich wurde durch Zufall ein weltweiter Hype ausgelöst. Eine Gruppe von Müttern schrieb auf ihrem Blog über den Becher. Sie schwärmten, dass ihre Getränke darin bis zu sieben Stunden heiß beziehungsweise elf Stunden kalt blieben, sogar Eiswürfel sollen erst nach Stunden darin schmelzen. Seither stieg die Nachfrage immens, auch in Österreich.

Über Brigitte Biedermann

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