Fliege mit Einstecktuch

Rucksäcke, Fliegen, Einstecktücher: Auto-Abfälle als Accessoires

Designer zeigen, was man aus alten Sicherheitsgurten, Airbags und Altmetall zaubern kann.

Was kann man mit dem Abfall der Autoindustrie machen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Adrian Goosses und Michael Widman, die Gründer des Start-Ups "Airpaq", wie rnd.de berichtet.

Ihre Lösung: modische Accessoires. Sie schneidern unter anderem Rucksäcke, Schlüsselanhänger, Gürteltaschen, Fliegen und Einstecktücher. Dabei kommen Materialien wie Sicherheitsgurte, Gurtschlösser und Airbag-Gewebe zur Verwendung. "Wir verwenden Teile dieses Schrotts und kombinieren ihn mit ästhetischem Design und sinnvollen Funktionen", erklärt Goosses. Die Accessoires verkaufen sie hauptsächlich online, über den Fachhandel sowie über Autohäuser. 

Preise

Zu den Kosten: Für eine Fliege mit Einstecktuch muss man etwa 40 Euro zahlen, Rucksäcke gibt es ab 100 Euro. Ihr Ziel ist es, alte Stoffe durch Veredlung aufzuwerten und kostbare Ressourcen damit zu schonen. Außerdem wird dadurch Müll reduziert. Ein weiterer Vorteil: Die Rucksäcke sollen lange halten. "Airbags und Gurte retten im Normalfall Leben, die Materialien halten extrem starken Kräften stand und sind im Grunde unkaputtbar – ideal, um daraus widerstandsfähige und langlebige Rucksäcke zu machen", erklärte Goosses in einem Interview. 

Woher kommen die Materialien?

Die Materialien für die Accessoires stammen überraschenderweise nicht nur aus ausgedienten Autos. Goosses holt sich etwa die Airbagstoffe direkt vom Lieferanten der Autohersteller. Es handelt sich dabei meist um Stoffe, die bei der Qualitätskontrolle durchgefallen sind. Die Produkte seien dadurch "noch umweltfreundlicher, weil sie gar nicht erst verarbeitet wurden und direkt auf den Müll gekommen wären."

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Die Idee ist nicht ganz neu. Auch andere Unternehmen bieten seit einigen Jahren Accessoires aus Materialien der Autoindustrie, darunter etwa Babau. Sie verkaufen verschiedene Taschen, die aus Sicherheitsgurten hergestellt wurden. 

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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