Warum "Hardballing" der beste Dating-Trend seit Langem ist

Ein Beziehungscoach verrät, was Singles bei dieser Form des Kennenlernens beachten sollten.

Die Pandemie hat einige neue Dating-Gewohnheiten hervorgebracht. Denn viele Singles haben in den monatelangen Lockdowns ihre Einstellung zu Beziehungen und potenziellen Partnern überdacht und wollen keine Zeit mehr mit den Falschen verschwenden. Die Dating-Website match.com nannte das neue Phänomen "Hardballing".

Darunter versteht man eine unmittelbare, direkte und ehrliche Form der Kommunikation, erklärt Beziehungscoach Lana Weber. "Beim Hardballing geht es darum, von Anfang an ganz offen über die eigenen Absichten, Wünsche und Einstellungen zu sprechen."

Bei diesem Trend geht es darum, von Anfang klar zu kommunizieren, was man beim Daten sucht.

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Ehrlich bleiben

Sprich: Wünscht man sich eine feste Beziehung oder nur ein schnelles Abenteuer? Möchte man in absehbarer Zeit eine Familie gründen, oder kommen Kinder prinzipiell nicht in Frage?

"Alle Themen, die einem wichtig sind, sollten sofort angesprochen werden, damit es hinterher keine Missverständnisse gibt und jeder weiß, worauf er sich einlässt", rät die Kommunikationstrainerin. "Dem Gegenüber nach einem Date ehrlich zu sagen, wenn es doch nicht passt, gehört übrigens ebenso dazu."

Vor allem Singles, die nur auf der Suche nach einem One Night Stand sind, sollten dies von Anfang an klar kommunizieren, um beim Gegenüber keine falschen Erwartungen zu wecken. Immer öfter prüfen Nutzer von Dating Apps bereits vor dem ersten Treffen, ob der oder die andere zu ihnen passt, heißt es etwa von der Dating-Plattform seeking.com.

Nachteile

Der Nachteil: Wenn die Fragen nach den Zukunftsplänen daherfliegen wie die schnellen Bälle beim Tennis, kann das romantische Rendezvous zu einer Art Bewerbungsgespräch verkommen. "Beim Dating geht es nicht nur darum, dass möglichst viele Punkte auf einer Liste erfüllt werden, es muss vor allem zwischenmenschlich harmonieren. Das Gefühl, das einem der andere gibt, ist entscheidend – nicht nur die gleichen Hobbys oder der gleiche Musikgeschmack", betont die Expertin.

Den größten Nachteil beim Hardballing sieht sie darin, einen potenziellen Partner voreilig abzuschießen, weil er auf den ersten Blick nicht zu 100 Prozent passt. "Dabei sind das vielleicht nur oberflächliche Details, die sich in einer längeren Beziehung ganz leicht aufgeklärt hätten", sagt Weber.

"Wer der festen Überzeugung ist, gar keine Abstriche machen zu wollen, der wird Schwierigkeiten haben, überhaupt eine Beziehung einzugehen. Denn die Herausforderung besteht darin, kompromissbereit zu bleiben und nur bei den wirklich wichtigen Punkten darauf zu achten, dass man ähnliche Vorstellungen hat."

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