Studie über Flirtstrategien: Was funktioniert für wen?

Eine Studie hat sich mit Flirtstrategien beschäftigt. Das Ergebnis zeigt, sowohl Männer als auch Frauen wollen Aufmerksamkeit - zeigen soll man sie ihnen aber unterschiedlich.

Frauen dürfen nicht lustiger sein und Männer müssen sich mehr ins Zeug legen? Einer Studie zufolge sollte man genau das beim Flirten beachten. Man würde eigentlich glauben, wir wären heute einige Schritte weiter, als uns in stereotypische Geschlechterrollen zu drängen. Doch einige scheinen genau das beim Kennenlernen zu wollen oder gar zu brauchen.

Studie zu Flirtstrategien

Etwa 1000 heterosexuelle Menschen aus den USA und Norwegen wurden im Zuge der Studie von Psychologen der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens befragt. In anonymisierten Fragebögen ging es um Flirt-Taktiken. Dabei wurde auch ein Augenmerk darauf gelegt, wie unterschiedlich diese auf Männer und Frauen wirken.

Für das Forschungsergebnis wurden Schauspieler eingesetzt, um den Psychologen Auskunft zu geben, wie romantische und sexuelle Signale angenommen werden. Es zeigte sich, wie sich diese auf die Bereitschaft der Protagonisten ausprägen, lockere oder ernste Beziehungen eingehen zu wollen.

Unterschiedliche Aufmerksamkeit

Wenn Frauen nur auf kurze sexuelle Abenteuer aus sind, ist körperlicher Kontakt mit dem Mann enorm hilfreich, um das Ziel zu erreichen. Dabei reichen kleine Tätscheleien aber nicht aus. Tatsächlich sollten sie dabei deutlich machen, dass sie ihm körperlich gerne näher kommen möchten. Es heißt also: Rankuscheln, damit ihm die Intentionen klar kommuniziert und signalisiert werden. Anscheinend brauchen Männer den Wink mit dem Zaunpfahl.

Studie zeigt: Männer brauchen deutliche Signale, um sexuelles Interesse zu verstehen.

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Frauen dürften hier andersrum anspruchsvoller sein. Neben der körperlichen Komponente suchen sie auch nach intellektuellem Austausch. Männer sollen demnach oft lächeln, aktiv Interesse an ihnen und ihrem Leben zeigen sowie Komplimente machen. Ein Mann wiederum hat es laut der Studie lieber, wenn Frauen über seine Witze lachen. "Es ist nicht nur effektiv, lustig zu sein, sondern für Frauen ist es sehr wichtig, dass sie ihrem potenziellen Partner zeigen, dass sie ihn für lustig halten", hat Evolutionspsychologin Rebecca Burch von der State University of New York in Oswego herausgefunden.

Möchte ein Mann bei einer Frau gut ankommen oder sie langfristig als seine Partnerin, soll er sich großzügig und nicht kleinmütig zeigen. Außerdem geht hervor, dass ein Mann Bindungsbereitschaft ausstrahlen und kommunizieren sollte, um bessere Chancen für eine ernste Beziehung zu haben. Kommt er rüber, als würde er oft seine Partnerinnen wechseln, hat er schlechte Karten. Zudem ist beim Flirten anhaltender Blickkontakt beiden Geschlechtern wichtig.

Fazit der Studie

Das Ergebnis ist wenig überraschend, wenn auch ernüchternd. Dating-Klischees in Bezug auf rückständige Geschlechterrollen dürften noch immer up to date und Realität sein. Dennoch ist klar deutlich: Beide Geschlechter wollen Aufmerksamkeit. Diese soll aber anders übermittelt werden. Während es Frauen lieber haben, dass man intellektuell Interesse an ihnen zeigt und man sich in tiefsinnigen Gesprächen nach ihnen erkundigt, finden es Männer toll, wenn man sie anhimmelt, indem man über ihre Witze kichert.

"Individuelle Unterschiede im Alter, in der Religiosität, in der Extrovertiertheit, in der persönlichen Attraktivität und in der Vorliebe für kurzfristige sexuelle Beziehungen hatten keinen oder nur einen geringen Einfluss darauf, für wie effektiv die Befragten die verschiedenen Flirttaktiken hielten", heißt es außerdem in den Studienergebnissen, die im Fachmagazin Evolutionary Psychology veröffentlicht wurden.

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