Sind Österreicher offen für Paartherapie?
Kein Tabu: 80 Prozent der Österreicher sagen Ja zur Paartherapie. Doch Frauen sind deutlich aufgeschlossener als Männer.
Eine gute Beziehung, so heißt es, ist harte Arbeit. Um Probleme oder Herausforderungen mit Partner oder Partnerin zu meistern, wären 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bereit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das zeigt eine Studie der Dating-App Parship.
Rund 80 Prozent der Befragten würden dem anderen zuliebe einer Paarberatung oder Paartherapie zustimmen. 70 Prozent stehen einer externen Unterstützung in Form von Therapie oder Coaching sogar in jedem Fall positiv gegenüber. Jedoch: Frauen sind deutlich aufgeschlossener als Männer. 38 Prozent von ihnen wäre es tendenziell peinlich, sich therapeutische Unterstützung zu holen. Bei Frauen gaben dies nur 20 Prozent an.
Persönliche Entfaltung
"Im Laufe einer Beziehung entwickelt sich im Idealfall nicht nur jeder und jede individuell weiter, sondern wächst auch als Paar mit allen Herausforderungen, die ein Leben zu zweit mit sich bringt. Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung", sagt die Psychologin Caroline Erb.
"Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung sind wichtige Eckpfeiler in einer Partnerschaft. Neben dem Alltagsstress sollte nicht auf bewusste gemeinsame Zeit vergessen werden. Abwechslungsreiche Unternehmungen, kleine Aufmerksamkeiten und das rechtzeitige Ansprechen von Problemen können die Verbundenheit zweier Menschen stärken.“
Die Zutaten für eine starke Beziehung unterscheiden sich nach Geschlecht und Dauer der Partnerschaft: Frauen messen gemeinsamen Hobbys und Interessen etwa eine größere Bedeutung bei als Männer. Männern ist hingegen die gemeinsame Zeit tendenziell wichtiger, und dass sich beide Partner gegenseitig den Rücken freihalten, damit man sich individuell entfalten kann.
Dauer der Partnerschaft verändert Prioritäten
Diese Prioritäten ändern sich jedoch mit der Dauer der Partnerschaft. Paare, die weniger als zwei Jahre liiert sind, tun der Beziehung Gutes, indem sie viel miteinander reden (60 Prozent, Beziehungsdauer über 20 Jahre 41 Prozent). Wer kürzer zusammen ist nimmt sich außerdem bewusst Auszeiten im Alltag und ist eher bereit, an sich selbst zu arbeiten.
Erb: "In der ersten Verliebtheitsphase möchte man möglichst viel Zeit mit seinem Partner verbringen und stellt sich meist ganz auf sein Gegenüber ein." Mit zunehmender Beziehungsdauer gehe es oft um eine stimmige Balance zwischen individuellen und gemeinsamen Bedürfnissen.
"Paare sollten sich regelmäßig über ihre Wünsche und Erwartungen austauschen und sich darum bemühen, Routinen und festgefahrene Muster immer wieder zu hinterfragen und verändern zu wollen.“
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