Dakota Johnson und Pedro Pascal am Set von The Materialists

Psychologin verrät: Worauf es beim ersten Date wirklich ankommt

Was ziehe ich an? Wie viel soll ich preisgeben? Was, wenn ich mich blamiere? Fragen, die viele Menschen vor dem Kennenlernen beschäftigen. Was eine Psychologin empfiehlt.

Beim ersten Date entscheidet sich, ob die Beziehung eine Chance hat. Das zeigt US-Schauspielerin Dakota Johnson als Heiratsvermittlerin für Reiche im neuen Kinofilm „Was ist Liebe wert – Materialists“ (der KURIER berichtete).

Bei diesem Druck kann die Nervosität vor dem ersten Treffen groß sein. Welche Wege es gibt, diese in den Griff zu bekommen, erklärt die Klinische Psychologin Ida Raheb-Moranjkic im KURIER-Gespräch. „Wenn ich starkes Lampenfieber habe, würde ich Zeit in die Vorbereitung investieren.“ Es helfe, sich auch zu überlegen: Wie verhalte ich mich bei einer Gesprächspause? Wie viel Zeit nehme ich mir für das Date? Was wäre meine Exit-Strategie?

Mehr Harmonie beim Date

Auch der Ort kann helfen sich zu entspannen, damit das Gespräch harmonischer fließt: „Man könnte vorab einen Tisch in einem Lokal reservieren, wo man den Kellner schon kennt oder wo man nach der Arbeit immer hingeht“.

Generell bevorzugen die meisten Menschen bei der ersten Verabredung öffentliche Orte und nicht die eigenen vier Wände: „Wenn das Gespräch ins Stocken gerät, hat man den Vorteil, dass man beobachten kann, was rundherum passiert.“ Dem Gegenüber viele Fragen zu stellen, sei wichtig und animiert zum Austausch. Aber: „Es sollte nicht an ein Bewerbungsgespräch erinnern.“

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Ida Raheb-Moranjkic, Psychologin

©Gerhard Kodym

Tiefsinnige Gespräche

Dafür dürfen die Fragen kreativ sein. „Man könnte fragen: Was war das Schönste, was jemand in deinem Leben für dich gemacht hat? Dabei hat man den Vorteil, dass man einerseits von seinen eigenen Erlebnissen erzählen kann, andererseits bekommt man die Info, worauf der potenzielle Partner Wert legt“, sagt die Psychologin. Sie rät allerdings davon ab, sehr schwere Themen, die einem selbst auch unangenehm sind, beim ersten Date anzusprechen.

„Ich würde davon ausgehen, dass man sich die Rechnung teilt. Das ist absoluter Usus.“

Psychologin Ida Raheb-Moranjkic Über das erste Date

Die Geld-Frage

Hat man diese Gesprächsthemen erfolgreich vermieden, steht die nächste Herausforderung an: Wer übernimmt die Rechnung im Lokal? „Ich würde davon ausgehen, dass man sich die Rechnung teilt. Das ist absoluter Usus“, betont Raheb-Moranjkic. Sollte das Gegenüber Bemühungen machen, die Rechnung komplett zu übernehmen, „würde ich mich bedanken und einwerfen, dass man das nächste Mal selbst die gesamte Rechnung übernimmt. Damit entsteht eine Gleichberechtigung“.

Kleine Geschenke zum Date mitzubringen, findet die Expertin allerdings in Ordnung. „Einmal hat mir ein Paar in der Praxis erzählt, dass es vor dem Date über einen besonderen Fisch gesprochen hat. Bei der Verabredung hat einer von beiden dann tatsächlich ein kleines Fischmodell von eben dieser Fischart mitgebracht“, erinnert sich Raheb-Moranjkic.

Kleine Gesten sorgen für eine lockere Atmosphäre – und ebenso gilt, dass auch körperliche Nähe beim ersten Treffen kein Problem ist. Die ungeschriebene Regel, dass man erst nach der dritten Verabredung intim werden sollte, sei überholt, sagt die Psychologin.

Nicht ignorieren

Läuft die Verabredung nicht wie geplant und ein Wiedersehen wird ausgeschlossen, sollte das offen kommuniziert werden. Die Expertin rät: „Ich plädiere immer auf gute Manieren. Das heißt, man bedankt sich für den Abend und sagt offen, dass man sich kein zweites Date vorstellen kann. Als Grund könnte man beispielsweise nennen, dass die gemeinsamen Interessen sehr weit auseinanderliegen.“

Wer sich unsicher ist und noch eine Nacht drüber schlafen möchte, kann der anderen Person schriftlich eine Absage erteilen. „Aber bitte auf keinen Fall die andere Person ignorieren oder verletzen. Das hinterlässt Narben“, warnt Raheb-Moranjkic.

Was bei all dem Druck nicht vergessen werden darf: Funktioniert es nicht, hat man immer noch beim nächsten ersten Date die Chance auf ein Hollywood-Happy-End.

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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