Weder skinny noch baggy: Diese Jeansform lieben wir derzeit

Komplett sollte man die Baggy Jeans zwar noch nicht aus dem Kleiderschrank verbannen (in unserer schnelllebigen Zeit dreht sich auch das Rad der wiederkehrenden Modetrends immer rasanter). Dennoch: All jene, die mit den pludrigen, schlabbrigen Jeans, die derzeit das Stadtbild prägen, nicht so viel angefangen haben, können wieder aufatmen.

Die Eleganz, die sich bereits in einem Aufstieg der figurbetonten Schößchenjacken und in einer gesteigerten Absatzhöhe zeigt, setzt sich nun im Jeansdesign fort.

Schmal, aber nicht skinny; figurbetont und dennoch nicht zu knapp: Die „Cigarette Jeans“ – eine Weiterentwicklung der klassischen Zigarettenhosen, die von Audrey Hepburn oder Grace Kelly zelebriert wurden und ihren Namen der zylinderartigen Form verdankt, die an einen Glimmstängel erinnert – sind zurück am Catwalk.

Loewe kombinierte bereits in der Frühjahrskollektion für 2025 enge, dunkelblaue Hosen mit weit abstehenden Oberteilen. Diesel zeigte wiederum bei seiner Herbstvorschau in Milan ein tief sitzendes Modell zu fliederfarbener Bluse und Riemchenstilettos. Und der zu Celine zurückgekehrte Kreativdesigner Michael Rider präsentierte auch noch in seiner Vorschau für das Frühjahr 2026 ein klassisches Zigaretten-Modell mit angedeuteter Bügelfalte zu Blazer, Halstuch und Ankle Boots.

Die 2000er rufen

Der Schnitt weckt – wie so vieles in der aktuellen Mode – Erinnerungen an die 2000er-Jahre. Man sieht in ihnen Kate Moss, die diese Hosen mit Vorliebe zu Biker Boots und Lederjacke oder Sarah Jessica Parker, die sie zu Manolo Blahniks und tailliertem Blazer kombinierte.

Doch noch ein bisschen intensiver ist dieser Schnitt mit Prinzessin Diana verbunden. In den 1990er-Jahren schlenderte die englische Prinzessin in locker-leichtem Denim zu weißem Pulli oder braunen Stiefeln über den Poloplatz und selbst bei einer Ansprache in Angola rundete sie den zweireihigen Blazer mit schmalen Jeans und legeren Sneakers ab.

Ein scharfer Kontrast zu den Uniformen der Diplomaten um sie herum und doch wirkte in dem Moment nicht Lady Di zu leger, sondern die vornehmen Anzüge um sie herum zu steif. Die Cigarette Jeans ist eben der Royal unter den Denim-Schnitten.

Und so knüpfen Stars vielleicht deshalb gerne an den neuen Trend an. Schauspielerin Dakota Johnson führte ein lässig-elegantes Modell im New Yorker Midtown aus. Supermodel Bella Hadid wurde dieses Jahr wiederholt in enger gefasstem Denim gesichtet. Und auch Schauspielerin Daisy Edgar-Jones rundete Blazer und Ballerinas mit einem derartigen Jeans-Modell ab.

Imageberaterin: Schnitt für viele Frauen vorteilhaft

Aufgrund seiner Eleganz, meint die Wiener Imageberaterin Eva Köck-Eripek, kommt dieser Hosenschnitt nie wirklich aus der Mode. Macht er doch eine schlanke Silhouette, die für viele Frauen vorteilhaft ist. „Unbedingt“, mahnt sie aber, „muss man darauf achten, dass diese Hose zwischen Hüfte und Taille perfekt sitzt.“

Wenn man eine betonte Körpermitte hat, braucht es deshalb auch oben eine gerade Linie. Hat man eine Sanduhrfigur, sollte der Schnitt zur Taille hin deutlich schmäler werden.

Welche Schuhe passen dazu? 

Auch wenn Celine oder Loewe diese Jeans in ihren Frühjahrskollektionen feiern, passt sie laut Eva Köck-Eripek doch besonders perfekt in den Herbst. „Diese Jeans harmonieren ideal mit typischen Herbstschuhen.“ Mit Pumps, Loafer oder auch Schaftstiefeln, in denen man die Jeans verschwinden lassen kann. Vermeiden würde die Imageberaterin hingegen allzu grobe Schuhe mit klobiger Sohle. „Der Schnitt ist eleganter, das sollte sich im Schuh wiederholen.“

Wie man die Cigarette Jeans stylt

Und wie rundet man das Outfit nun am besten ab? Für den Business-Look bieten sich Blazer, Cardigan oder Kaschmirpullover an. Der Gürtel sollte dabei schmal gehalten sein – auch wenn Prinzessin Diana bewiesen hat, dass bei schmaler Taille auch breitere Gürtel toll aussehen können. Im lässigeren Street Style wiederum funktionieren Pullover ebenso wie Crop Tops. Nur zu weit sollten die Oberteile nicht sein.

Farblich zeigen sich Jeans wieder vermehrt in dunklem Blau, Grauschattierungen oder einem Off-White, das sich besonders gut zum herbstlichen Kamelbraun kombinieren lässt. Doch am Ende verlangt der klassische Schnitt nach einer klassischen Farbe: Indigo ist und bleibt das typische Jeansblau.