Zweiter „Wiener Würstelstand“ hat in Spittelau eröffnet
Der neue Imbiss hat eine eigene Speisekarte mit mehr Bio und veganen Gerichten. Getrunken wird Salzburger Augustiner Bier vom Fass.
Mit charmantem Kitsch und nachhaltigen Würsten begann Mike Lanner 2019, den Kultstatus der Imbissstände zu entstauben. Sein "Wiener Würstelstand" in der Josefstädter Pfeilgasse war der Erste, der vegane Bosna aus Austernpilzen servierte und ein Biogütesiegel erhielt. Viele haben es ihm seither erfolgreich nachgemacht.
Vom Original gibt es nun aber einen Ableger in Döbling, direkt an der U4-Station Spittelau am Josef-Holaubek-Platz. Der Imbiss liegt damit auf direkter Strecke vieler Radfahrer auf ihrem Weg zum Donaukanal und zur Donauinsel. "Die Idee ist, dass sie bei uns einen Boxenstopp einlegen. Da wir keine direkten Nachbarn haben, wird es auch Musik geben", sagt Lanner.
Eine neue Karte soll dem zweiten Stand außerdem ein eigenes Profil verpassen. Mehr Bio und vegane Vielfalt, so lautet das Speisenkonzept. Der Käsefrankfurter samt Speck kommt nun vom Bio-Schweinebauer Andreas Seiser aus Ternitz in NÖ. Ganz neu sind zwei Hotdog-Varianten: der Kopenhagener (5,90 Euro) mit Röstzwiebeln und hausgemachter Remoulade sowie der Nürnberger mit Schweinsbratwürstel, Sauerkraut und Senf.
Als fleischlose Alternative gibt es die Hotdogs mit Austernpilz-Wurst, wie man sie aus der Bosna kennt. Veganer sollen bald noch mehr Geschmacksrichtungen zur Auswahl haben. Dafür arbeitet Lanner aktuell mit dem Feinkostgeschäft von Peter Hiel an verschiedenen Würsten.
Bier für Hardcore-Fans
Neu auf der Karte sind auch die "Dirty Rohscheiben" mit Salsa Verde, Pinzgauer Schottkäse und gerösteten Körnern. "Kukuruzi Fritti" (5,20 Euro) nennen sich goldbraun frittierte Streifen vom Maiskolben mit Limetten Aioli und dezent scharfer Chili-Salsa.
Einzigartig in Wien ist, dass man Salzburger Augustiner Bier vom Fass im Krügerl ausschenkt. Das Bier hat "Hardcore-Fans", wie Lanner es ausdrückt. Zu Anfangszeiten organisierte man die Bierlieferungen noch über Mitfahrgelegenheit im Internet. Inzwischen ist die Versorgung mit einem Liefervertrag abgesichert.
Dass es inzwischen mehr moderne Würstelstände gibt, sieht Lanner positiv: "Die Vielfalt ist bereichernd. Ein Würstelstand ist sozialer Nahversorger und Grätzl-Concierge, weil er immer da ist." Dass die Würste bei ihnen länger brauchen, weil sie frisch auf den Grill kommen, sei für Kunden aber ein Lernprozess.
Um den Stand und die Speisequalität dem Grätzl vorzustellen, gibt es demnächst jeden Tag wechselnde Kostproben. Geöffnet ist täglich von 11 bis 22 Uhr, Liefermöglichkeiten folgen.
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