Yudale-Bar will Österreichs erste rein koschere Bar sein

Das Lokal ist seit 15. Februar in der Heinstraße in der Leopoldstadt geöffnet, das Angebot wird ausgebaut.

Jüdisch, israelisch, koscher: Während in den 1980er- und 90er-Jahren die ersten koscheren Restaurants nur in der Seitenstettengasse in der Innenstadt zu finden waren, gibt es heute einige Alternativen. Von Neni, Hungry Guy, Maschu Maschu, Miznon, Tewa bis zu Seventh North.

Aber eine rein koschere Bar? Die gibt es noch nicht, sagt Gastronom Yuda Izhak. Wo früher die etwas einsame Bar mit dem klingenden Namen „Zweisam“ war, soll sich jetzt ein neuer Treffpunkt einer multikulturellen Gesellschaft bilden. Natürlich sei das koschere Angebot vor allem für die „jüdische Gemeinschaft gedacht, aber nicht nur, sagt er.

Aber was heißt koscher?

Als koscher werden unter anderem alle Lebensmittel bezeichnet, die nach den religiösen jüdischen Speisegesetzen erlaubt sind. Das bedeutet, dass Fleisch (nur Huhn oder Rind, Schweinefleisch ist verboten) etwa auf eine bestimmte Art geschlachtet werden muss. Milchprodukte sind erlaubt, dürfen aber nicht zusammen mit Fleisch gekocht oder verzehrt werden.

In der Bar wird es kein Fleisch geben, heißt es. Außerdem gibt es auch strenge religiöse Gesetze bei koscherem Wein. Damit ein Wein koscher, also laut Thora rein ist, dürfen auf der bewirtschafteten Rebfläche des Weines keine zusätzlichen Pflanzen angebaut werden. Auch bei der Zubereitung der Cocktails wird auf die Einhaltung der Speisegesetze geachtet. Das werde auch von der israelitischen Kultusgemeinde überprüft.

Ab März auch Frühstück

Derzeit ist die Bar nur abends geöffnet. Ab März gibt es laut Besitzer neue Öffnungszeiten, eine Frühstücks- und eine Abendkarte.

Die Speisen sind israelisch und orientalisch: Egg Benedict, Shakshuka und Avocado-Smash sind die Schlagwörter. „Das Lebensgefühl soll wie in Tel Aviv sein“, so der Gastronom. Das Personal kommt aus unterschiedlichen Ländern. Im Lokal selbst gibt es 40 Plätze, auch ein Gastgarten ist geplant.

Besitzer Yuda Izhak führt seit sieben Jahren auch das koschere Restaurant Yudale am Volkertmark. Seine Cateringfirma übernimmt mittlerweile auch Aufträge aus Ungarn oder Belgien.

Bunte Auswahl an Speisen.

©Chiara Hammerer

Längster Bartresen Österreichs

Ein weiteres neues Bar-Projekt nennt sich „The Tree“. Dort, wo früher das Café Extrablatt an der Ecke Schellinggasse/Johannesgasse in der Innenstadt war, soll bald ein weiterer Hotspot entstehen. Eine Bar mit Küche und dem längsten Bartresen Österreichs wird angekündigt. Daniel Schober (Kleinod, The Chapel, krypt) wird die Bar gemeinsam mit Kenan Koc (Bowl-Kette Kenny’s) in einigen Monaten öffnen.

 

Über Nina Oezelt

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