Winzerinnen produzieren einige der besten Weine des Landes

Winzerinnen an der Spitze: beinahe selbstverständlich

Winzerinnen, einst belächelt und oft abgelehnt, zeigen längst vielen Männern, wo Barthel den Wein herholt.

Kann man am Weltfrauentag noch über Frauen schreiben? Oder macht man sich gerade damit der Diskriminierung schuldig? Frauen nicht über ihr Können zu definieren, sondern bloß über die Tatsache, dass sie zufällig weiblichen Geschlechts sind, dient der Sache freilich wenig. 

Fragt man hingegen Winzerinnen oder Weinexpertinnen, die in der Branche begannen, als diese noch fest in Männerhänden ruhte, sieht die Sache freilich anders aus. Sie galten damals als unliebsame Eindringlinge, als Störenfriede in einer bislang beschaulichen Männerwelt.  

Heidi Schröck etwa, Weinbäuerin in Rust, blies noch ein rauer Wind entgegen, als sie in den 1980er-Jahren ihren Betrieb im Alleingang und zwei Kindern im Gepäck zu einem der angesehensten der Region hievte.

Auch das Weingut Rosi Schuster, einer der besten Betriebe des Landes, bekannt für feinnervige Sankt Laurents, wurde von einer Frau hochgezogen, der man damals nichts schenkte. 

Genau wie Ilse Maier vom Geyerhof oder ihre Schwester Christine Saahs, zudem auch noch Bio-Pionierinnen. Wofür sie damals mancher wohl gerne am Dorfplatz verbrannt hätte. 

Heute sind Frauen in der Weinbranche beinahe selbstverständlich. Ob sie der schweren Handarbeit gewachsen seien, werden junge Winzerinnen kaum mehr gefragt, und auch im Restaurant bitten nur mehr fossile Gemüter die Sommelière, lieber den Kollegen zu holen. 

Und: Man rät inzwischen Frauen auch nicht mehr, sich doch ihr Köpfchen nicht über so komplizierte Dinge wie Wein zu zerbrechen.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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