Was gehört in eine Hausbar? Kan Zuo verrät, wie man daheim Cocktails macht

Du möchtest bei Gästen mit deiner Ausstattung punkten und perfekte Drinks servieren? Barkeeper Kan Zuo verrät seine Tricks.

Lerne, worauf es bei Cocktails ankommt

Kan Zuo, der "The Sign"-Chef und innovativste Barkeeper Wiens, lädt euch in 10 Lessons dazu ein, mit ihm Cocktails zu machen. Hier geht es zu seiner freizeit-academy

Es braucht nicht zwingend eine aufwendige Ausstattung zuhause, um gute Cocktails zu servieren. Kan Zuo erklärt in Lesson 10 seiner freizeit.academydass es eine einfache Ausstattung mit sechs Spirituosen schon tut, um alle Drink-Launen abzudecken und viele verschiedene Geschmäcker zu bedienen. 

Um einem die Sache mit der Hausbar selbst zu vereinfachen, hat Kan Zuo einen besonderen Tipp: "Wenn man eine kleine Barkarte macht, kann man sich auf wenige Spirituosen konzentrieren. Ich gebe die Drinks hinein, die meine Freunde gerne trinken würden - und dann kauft man entsprechend ein." Einfach und effizient. Fünf bis sieben Cocktails reichen auf der Karte vollkommen, inklusive High Balls wie Gin Tonic oder Vodka Lemon." 

Was gehört in eine Hausbar?

Der Profi-Barkeeper hat eine klare Antwort. "Man braucht Spirits, die unterschiedliche Charaktere widerspiegeln: Für die Party den Vodka, für Afterwork- und Businessmeetings haben wir Gin, für Lebensfreude weißen Rum, für die Abenteuerlust den Tequila. Wenn es philosophisch wird, gibt es Cognac und für die Einsamkeit bzw. wenn man versucht einzuschlafen, kann man Whisky dazukaufen. Mit diesen sechs Spirituosen kann man zuhause nichts falsch machen."

Welche Zutaten braucht man für Cocktails?

"Frische Früchte wie Orangen, Limetten, Zitronen, Cranberries oder Grapefruits kann man daheim im Kühlschrank aufbewahren. Man braucht Zucker oder besser Zuckersirup, so lassen sich die Drinks viel leichter anfertigen. Und natürlich braucht man Dinge wie Granatapfelsirup." Kan Zuo ist aber kein Fan von Grenadine, da dieser oft zu chemisch-süß schmeckt. "Ich empfehle eher Darbo Granatapfelsirup aus Österreich, der schmeckt viel natürlicher. Zuhause kann man auch immer Schlagobers oder Kokossirup verwenden. Aber natürlich ist entscheidend, welche Drinks man auf seiner Hauskarte hat."

Kein Shaker, was tun?

Wer sich keine professionelle Bar-Ausstattung besorgen will, kann zu Küchentools greifen, die man ohnehin zuhause hat. "Einen Cocktail-Shaker kann man mit einem Einmach- oder Marmeladeglas ersetzen. Statt Allure-Glas kommt eine Wasserkaraffe zum Einsatz, statt einem Barlöffel einfache Chopsticks oder das Ende eines Kochlöffels." Kan Zuo rät, einfach zu improvisieren und einen Blick auf die Küchenutensilien zu werfen, bevor man aufgibt.

Wie macht man Eiswürfel ohne Form?

Wer keine Eiswürfelform oder Säcke zuhause hat, ist laut dem Barprofi sogar gesegnet. Kleine Eiswürfel schmelzen schneller und sind durch den Lufteinschluss nicht so hart. Deswegen zerbrechen sie im Shaker schnell und verwässern so auch den Drink. Als Faustregel gilt: Umso größer und klarer der Eiswürfel, desto besser. "Man kann zuhause einfach ein Gefäß mit Wasser füllen, es einfrieren und am nächsten Tag mit dem Schraubenzieher oder mit einem großen Messer zerschneiden." 

Kan Zuo

Kan Zuo

wurde in China an der alten Seidenstraße geboren und erlebte die verschiedensten Geschmäcker der Welt von klein auf. Seit mehr als 10 Jahren ist er Chef der Bar „The Sign“ im 9. Bezirk. Und europaweit beachteter sowie preisgekrönter Barkeeper. Er gilt als einer der innovativsten Vertreter seine Branche. Mehr dazu findet ihr auf thesignlounge.at

Wie lang dauert es, bis ein Eiswürfel schmilzt? 

Wenn man Eiswürfel kauft, sollten diese doppelt gefrostet sein. Man erkennt die Würfel daran, dass sie eine trockene Oberfläche haben und folglich auch langsamer Schmelzwasser abgeben. Wenn man die Würfel nach Hause bringt, sollten sie unbedingt noch einmal eingefroren werden, auch so entsteht dieser Effekt. 

Wässrige Eiswürfel sollte man übrigens nie im Shaker verwenden, da sie schon während des Zubereitungsprozesses den Drink verwässern. "Gutes Eis ist essentiell für gute Cocktails", mein Kan zu guter Letzt. 

Sandra Keplinger

Über Sandra Keplinger

Seit Sommer 2021 im KURIER Medienhaus, zuerst als Digital Producer für die Freizeit, jetzt im Audience Development tätig. Sie arbeitete als Foto- und Modechefin beim WIENER, schrieb über das Mode-Business in der DIVA und war CvD bei Falstaff.

Kommentare