Stadtliebe geht im Linzer Ursulinenhof durch den Magen

Das Restaurant Stadtliebe überzeugt mit Schanigarten im wunderbaren Ursulinenhof in der Linzer Landstraße.

Es ist ein sehr junges, urbanes Linz, das sich da im Ursulinenhof in der Landstraße zusammenfindet. Der Innenhof, mit dem leise plätschernden Brunnen ist eine wunderbare Oase inmitten der Stadt. Stadtliebe, der Name ist Programm.

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Zwischen den Tischen - und es sind viele Tische im Schanigarten - wachsen Kräuter und Pflanzen in modernen, roten fahrbaren Blumenkisterln. Das Basilikum lädt gerade dazu ein, zur Burrata gepflückt zu werden. Aber dazu später.

Stadtliebe

©Josef Kleinrath

An diesem lauen Abend ist der Garten nicht nur einmal voll, große Gruppen junger Menschen, die hochschwangere Frau mit ihren Freundinnen, ein paar Familien, sie alle verströmen Lebensfreude und Stadtliebe, zwischen dem oberösterreichischen Dialekt ist auch immer wieder Englisch zu hören. 

Der freundliche Kellner findet rasch einen Platz im vollen Garten, die Auswahl auf der Karte ist riesig. Und vielfältig. Urban, mit viel Schnickschnack, voller Kreativität. Auch am Umschlag übrigens. 

Stadtliebe

©Josef Kleinrath

Das Gedeck (5,90 Euro für 1-3 Personen) besteht aus einem ganzen Brotlaib, in dem das Messer steckt. Die drei Aufstriche überzeugen: 

Milder Frühlingskräuter Topfen mit Leinöl, Hummus mit Chiliöl verschärft, die leicht gesalzene Butter balanciert ausgewogen dazwischen. Das Brot gibt es in Dinkel, als Bauernbrot und glutenfrei. Jeder, wie er mag. 

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Zu meiner eigenen Überraschung bestelle ich die Paradeiser-Suppe "Bloody Marry style" mit Stangensellerie, Tabasco und Wacholderschaum (5,90 Euro), dazu die confierten Flusskrebsschwänzchen (2,90) und einen Vodka Shot (2,90). 

©Josef Kleinrath

Die Suppe ist wirklich dunkelrot und stark reduziert, der Stangensellerie harmoniert außerordentlich gut mit der intensiven Suppe, Tabasco wärmt von innen und kommt mit dem Wacholderschaum exzellent zur Geltung. Und erst die Flusskrebse. Mit der leicht zitronigen Note passen sie gut in die Suppe, schmecken aber auch alleine vorzüglich - also unbedingt dazu bestellen. 

Das ist beim Vodka anders, ein witziger Gag, den als Shot in die Suppe zu geben, aber die Paradeisersuppe kommt auch ohne ihn sehr gut zurecht. Irgendwie passt der Verschreiber in der Karte zur Suppe, die wie aus dem Paradies schmeckt: Paradiser (ja, das e fehlt, egal ob Paradies oder Paradeiser. Aber über Tippfehler wollen wir uns nach diesem Genuss wirklich nicht beschweren). 

©Josef Kleinrath

Die Burrata (8,90 Euro, wie alle Tapas) klingt vielversprechend. Tomaten, Pfirsich. Avocado. Röstbrot. Und schaut noch besser aus. Kann aber die Erwartungen dann leider nicht erfüllen. Zu viel Kreativität und Experimentierfreudigkeit sind manchmal ein Alzerl zu viel.

Auch Mittags ist das Angebot umfangreich und kreativ. Das Tagesgericht mit Suppe um 10,90 Euro (zum Beispiel Karfiolcremesuppe und Asia Chicken Wok oder ofengebackener Fetakäse), als Alternative der Tagesburger mit österreichischer Limonade (12,90 Euro). Und wer es wirklich wissen will, nimmt mittags das 220 Gramm Flank Steak "AT Beef" mit Grillgemüse, Bratkartoffeln und Pfeffersauce um wohlfeile 23,90 Euro. 

Noch ein Tipp: Ein Blick in den üppigen Weinschrank im Lokal lohnt sich, auch wenn das Angebot an offenen Weinen groß ist. Das an Bieren und coolen Cocktails übrigens auch - eine Einladung, nach dem Essen noch lange im schönen Innenhof den Abend ausklingen zu lassen. 

Josef Kleinrath

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