Grazer Wirt verkauft Bier für 37 Schilling

Das Krügerl gibt es zum Preis aus 2001 - aber nur für jene, die tatsächlich in Schilling bezahlen.

Reminiszenzen an die vermeintlich gute, alte Zeit werden in Graz wach - oder sollen wach geküsst werden, vielmehr getrunken: Ein Gastronom nimmt nämlich ab sofort auch die alte Währung an, also Schilling - allerdings nur für das Krügerl Bier.

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Und das auch mit Preisen von anno dazumal, wie der Wirt verspricht: 37 Schilling fürs Krügerl, das macht umgerechnet 2,70 Euro - quasi ein Schnäppchen in Zeiten der Teuerung, unter der auch die Bierkonsumenten leiden.

Freilich, ein bisschen PR-Gag schwimmt schon mit in Robert Grossauers Bier-Aktion, der im Brauhaus Puntigam also Schilling gegen Gerstensaft tauscht. "Ich bin selbst schon gespannt, wie viele das annehmen werden", überlegt der Wirt. Geht es nach der Statistik, dann vielleicht mehr als gedacht, denn: Laut Österreichischer Nationalbank sind immer noch 6,9 Milliarden Schilling in den Häusern und Wohnungen de Österreicher gehortet , das entspricht immerhin 499 Millionen Euro.

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Grossauer will seine Aktion aber nicht als Kritik am Euro verstanden wissen: "Wir wollen den Menschen mit einer lustigen Aktion einfach nur eine Freude bereiten."

Die "Zahl mit Schilling"-Aktion ist auf das Krügerl Bier beschränkt, pro Tag gibt es pro Gast ein Bier zu dem Preis - aber eben nur für jene, die wirklich mit Schillingmünzen oder 20er-, 50-er und 100-er Schillingnoten kommen. Von den Banknoten besitzen die Österreicher laut Nationalbank noch an die 42 Millionen Stück.

Das Wechselgeld gibt es in Euro, die Aktion läuft bis Ende des Monats.

Elisabeth Holzer-Ottawa

Über Elisabeth Holzer-Ottawa

Seit 1992 als Journalistin in der Steiermark-Redaktion tätig. Promovierte Historikerin (Geschichte- und Doktoratsstudium an der Uni Graz), interessiert an zeitgeschichtlicher Forschung. 2007 das erste Buch veröffentlicht ("Schleichhändler vor Gericht"); es folgten zusammen mit weiteren AutorInnen einige mehr, etwa "McScience" (2015) oder 2017 "Die Geschichte der Frauen in der Steiermark". Ausgezeichnet mit dem Inge-Morath-Preis des Landes Steiermark für Wissenschaftspublizistik.

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