Restaurantkritik: Was das Liebling im Volkstheater zu bieten hat

Wiens Museen haben in Sachen Gastronomie durchaus einiges vorzuweisen, bei den Theatern sieht die Sache anders aus...

Beschreibung

Preiskategorie

€€

Küche

Weltküche

Gesamtpunkte

81 von 100

Bretter, die die Welt bedeuten, bedeuten offenbar nicht, dass man davor oder danach auch gut essen können soll. Beim frisch renovierten Volkstheater – immerhin nur einen Steinwurf von den kulinarischen Ballungszentren Spittelberg und Museumsquartier entfernt – dachte man da anders.

Und schuf in der früheren Tageskassa Platz für ein farbenfrohes Café, das sogar einen Gastgarten bekam. Betreiber des Volkstheater-Lokals sind Moritz Baier und Daniel Botros, mit ihren hippen Lokalen „Liebling“, „Schadekgasse 12“  oder „Café Kriemhild“ klingende Namen in der Szene-Gastronomie.

Erfreulicherweise wird im „Liebling im Volkstheater“ aber nicht nur auf Negroni, Prosecco und Pastrami-Sandwich gesetzt, hier legt Küchenchef Jakob Gotthard so richtig vor: Mittags gibt’s Tagesgerichte, abends delikate Tapas wie zum Beispiel ein köstliches (leider aber etwas sehr klein dimensioniertes) Carpaccio vom weißen Spargel mit gerösteten Haselnüssen und marinierten Rüben (8 €), die kultigen Nuri-Sardinen auf sehr guter Bohnencreme mit gebratenen Zitronen und Pesto (8,50 €) oder ein sehr aufwendig arrangiertes, aber wirklich gelungenes Beef Tatar mit Zwiebelmarmelade, Senfkaviar, Whisky-Butter und Dinkel-Toast (12 €). Der Weinkühlschrank bietet ein gutes Sortiment junger, angesagter Weine, auch glasweise ist einiges Interessantes zu bekommen. Eine gute Ergänzung des Theaterabends und auch ohne Ticket sehr okay. 

Bewertung

Essen

39 von 50

Service

8 von 10

Getränke

12 von 15

Ambiente

22 von 25

Liebling im Volkstheater

Adresse

Wien 7, Arthur-Schnitzler-Pl. 1, Eingang Burggasse,  Mo bis Sa 9-1

Florian Holzer

Über Florian Holzer

Florian Holzer ist Gastronomiekritiker, freischaffender Autor und FREIZEIT-Kolumnist. (Foto: Jürg Christandl)

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