Max Stiegl und Taubenkobel: Burgenländer erobern Wiener Gastro

Stiegl hat ein Balkan-Lokal am Spittelberg eröffnet, der Taubenkobel wird in einer Wiener Werkstatt zum Schraubenkobel.

Er wollte eine Marktlücke finden, die Max Stiegl jetzt in Wien bespielt: Ein Balkan-Lokal mitten im Bobo-Bezirk Neubau am Spittelberg. Stanko + Tito heißt sein neues Restaurant.

"Mir war wichtig, dass ich Speisen zu moderaten Preisen anbiete. Die Leute haben kein Geld mehr zum Ausgeben. Es sollen hier nette Abende mit viel Geplauder verbracht werden", so der Haubenkoch im KURIER-Gespräch, der mit seiner Küche im Gut Purbach bekannt wurde.

Leistbar bleiben

Zu Mittag gibt es Speisen im Stanko + Tito wie Cevapcici (um 9,50 Euro, alles auch Take Away), am Abend sollen mehrere Speisen geteilt werden, wie Stiegl sein Konzept erklärt. "Ich will die slawische Gastfreundschaft näherbringen. Es geht ums Teilen und nicht um Egozentrik."

So seien auch die Gerichte eher klein, um richtig satt zu werden, müsse man schon zwei, drei Speisen ordern. Das Konzept eines unkomplizierten Balkangrills hat Stiegl schon vor einigen Jahren als Pop-Up im Kloster am Spitz in Purbach unter "Jugo am Spitz" erprobt, nun geht es für ihn mit einem ganzjährig geöffneten Wirtshaus nach Wien.

Stiegl macht nach der Bespielung des Knappenhofs jetzt auch am Spittelberg gemeinsame Sache mit Gastronomin und Hotelière Helena Ramsbacher.

Eine Art burgenländisch-slawische Tapasbar soll Stanko + Tito sein. Krautrouladen, Fischsuppe und mehr Vegetarisches, als man bei Innereien-Meister Stiegl vermutet, wird offeriert.

Als Küchenchef fungiert Tomaz Fink, der schon im "Kleinen Paradies" im 8. Wiener Gemeindebezirk aufkochte, aber das mittlerweile geschlossen hat. "Ich war so begeistert von ihm, dass ich ihn für meine Küche engagiert habe. Er ist ein genialer Koch" erzählt Stiegl, der selbst zwischen seinen Lokalen wechseln wird.

Stanko + Tito
Spittelberggasse 12, 1070 Wien
Mittwoch bis Samstag
von 11-23 Uhr
Cevapcici ab 11:30 Uhr
Abendessen ab 17:30 Uhr
Reservierungen unter stankoplustito.wien

Taubenkobel geht erneut nach Wien

Und noch ein Haubenkoch aus dem Burgenland macht Wien unsicher. Alain Weissgerber wird mit dem Taubenkobel (Schützen am Gebirge) in Wien zum Schraubenkobel. Schon seit einigen Jahren organisiert Weissgerber mit Barbara Eselböck ein Pop-Up in besonderen Locations der österreichischen Bundeshauptstadt.

Dieses Mal wird die Mercedes Werkstätte vom 11. November bis zum 12. Dezember im 4. Wiener Bezirk bespielt. Es gibt ein Menü um 188 Euro, das glutenfrei, laktosefrei und vegetarisch verfügbar sein wird.

Für die künstlerische Gestaltung der Räumlichkeiten ist Peter Kogler verantwortlich. Ab sofort kann reserviert werden - das Pop-Up ist in der Regel äußerst gut gebucht und Plätze sehr begehrt.

Schraubenkobel Pop-Up
11. November bis 22. Dezember
Montag bis Samstag ab 18 Uhr
Mercedes Werkstätte, Wiedner Hauptstraße 52, 1040 Wien
Tel.: 00 43 2684 2297
Reservierungen unter taubenkobel.at

Stiegl: "Würde mich nicht freuen"

Max Stiegl schätzt "die burgenländischen Kollegen sehr", macht aber auch keinen Hehl daraus, dass er es nicht toll finden würde, wenn etwa das Steirereck in seiner sommerlichen Hauptsaison im August ein Pop-Up in Purbach eröffnet.

"Die Wintermonate sind das Hauptgeschäft für Fine Dining in Wien. Wenn jemand kommt und diese Wiese einen Monat lang abmäht, würde ich mich nicht freuen", so Stiegl zum KURIER.

Christina Michlits

Über Christina Michlits

Hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach Kennenlernen des Redaktionsalltags bei Profil und IQ Style, ging es unter anderem zu Volume und dem BKF. Seit 2010 bei KURIER für die Ressorts Lebensart und Freizeit tätig. Schwerpunkte: Mode, Design und Lifestyle-Trends.

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