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Gelungener Cocktailabend: So geht die richtige Drink-Reihenfolge

Ein fröhlicher Abend mit Freunden. Anhand eines konkreten Beispiels führt uns Kan Zuo durch eine ausgewogene Cocktail-Nacht. Vom ersten Apero bis zum Absacker.

Lerne, worauf es bei Cocktails ankommt

Kan Zuo, der "The Sign"-Chef und innovativste Barkeeper Wiens, lädt euch in 10 Lessons dazu ein, mit ihm Cocktails zu machen. Hier geht es zu seiner freizeit-academy

Natürlich kann man auch wie James Bond bei seinem erklärten Lieblingsdrink bleiben. Wobei sogar der Geheimagent immer wieder "fremd geht", wenn man genau aufpasst. ABER: Spaß kann es schon machen, wenn man mit Freunden einfach mal so einen hübschen Cocktail-Abend plant, alle Zutaten besorgt, sich ein bissl fein macht und im Wohnzimmer eine kleine Hexenküche eröffnet.

Und dann ist es doch ganz gut, wenn man mit Kan Zuo einen der besten Barkeeper Europas an seiner Seite hat, der einem an so einem Abend mit Rat und Tat unterstützt. "Ich begleite euch mit einer ganz konkreten Drink-Abfolge durch den Abend", sagt der Bar Chef der Wiener "The Sign Lounge".

Eine schöne Reise

Shots bis zum Umfallen - vom Anfang bis zum bitteren Ende? "Nein, ich stelle mir so einen Abend vor wie eine schöne Reise", sagt Kan Zuo. Leicht und "auffrischend" sollen die ersten Drinks sein, bevor man sich auf abenteuerliche Schauplätze einlässt. Denn der Weg ist in gewisser Weise eine "Einbahnstraße", wie Kan Zuo erklärt. "Wenn man die dunklen, schweren Aromen einmal am Gaumen hatte, dann ist es schwierig, den Weg zurück zu den spritzigen, hellen Nuancen zu finden. 

Was wäre also ein idealer Ausgangs-Bahnhof für unsere Reise?

 

Kan Zuo ist Chef in der "The Sign"-Bar im 9. Bezirk.

©Screenshot

Ein Abend mit Freunden

"Der erste Drink, vielleicht so um 16:00 oder 17:00 Uhr, sollte so ein richtig nicer Afterwork-Cocktail sein", erklärt Kan Zuo. Welchen er da im Sinn hat?

"Ein Gin Fizz", sagt Kan Zuo. Nicht prätentiös, aber viel besser als sein gegen Ende des letzten Jahrhunderts so ein bissl ins Wanken gekommener Ruf. "Er ist einfach wirklich erfrischend, dafür sorgen Zitrone und natürlich der Gin in Kombination mit dem Soda. Er ist einfach, aber auf seine Weise perfekt."

Und auch beim Gin Fizz gibt es viele, viele Variationen, die den Drink trockener, kräftiger - oder auch lieblicher machen. Welche, erfahrt ihr hier.

"Und dann kommen wir zu den etwas gehaltvolleren Spirituosen", sagt der preisgekrönte Profi-Barkeeper.

 

Heavy Rock

"Old Fashioned". Eine Cocktail Legende. Einer der ältesten Drinks, die noch immer serviert werden. Aus dem 19. Jahrhundert - und dementsprechend gehaltvoll. Kan Zuo hat eine Variante mit Brandy on Benediktiner, die ausgesprochen neugierig macht.

Was Kan Zuos Spielart so aufregend macht, sind die Bitternoten des Kräuterlikörs im Zusammenspiel mit dem molligen Weinbrand. Eine Variation, die es wahrlich mehr als in sich hat.

Kan Zuo

wurde in China an der alten Seidenstraße geboren und erlebte die verschiedensten Geschmäcker der Welt von klein auf. Seit mehr als 10 Jahren ist er Chef der Bar „The Sign“ im 9. Bezirk. Und europaweit beachteter sowie preisgekrönter Barkeeper. Er gilt als einer der innovativsten Vertreter seine Branche. Mehr dazu findet ihr hier thesignlounge.at.

Heilige Maria ... !

Was richtet uns wieder auf? Natürlich die gute Maria, also Mary, wenn wir hier genau sein wollen. Blutig an ihr ist nur der Tomatensaft, und der "hilft uns, wieder fit zu werden", wie Kan Zuo erklärt, und bringt gleichzeitig unseren Magen wieder in Ordnung.

Welchen Wodka man dafür am besten verwendet, welche Tomaten oder ob Tabasco in dieser Kombination besser ist als Chili, und in welchem Verhältnis all die großartigen Bestandteile dieses unterschätzten Drinks stehen sollen, verratet uns Kan Zuo in seiner neunten Lesson.

Hier geht's zu Lesson 9 der freizeit Cocktail-Academy

 

Andreas Bovelino

Über Andreas Bovelino

Redakteur bei KURIER freizeit. Ex-Musiker, spielte in der Steinzeit des Radios das erste Unplugged-Set im FM4-Studio. Der Szene noch immer sehr verbunden. Versucht musikalisches Schubladendenken zu vermeiden, ist an Klassik ebenso interessiert wie an Dance, Hip-Hop, Rock oder Pop. Sonst: Texte aller Art, von philosophischen Farbbetrachtungen bis zu Sozialreportagen aus dem Vorstadt-Beisl. Hat nun, ach! Philosophie, Juristerei und Theaterwissenschaft und leider auch Anglistik durchaus studiert. Dazu noch Vorgeschichte und Hethitologie, ist also auch immer auf der Suche einer archäologischen Sensation. Unter anderem.

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