Weintrauben (Symbolbild)

Flaschenpost: Ein Blick in die Zukunft des Weinbaus

Rund um die Uhr zuverlässig: Warum Winzer Roberto Conterno einen Roboter-Traktor für die Weinernte vorzieht.

Sollten Sie schon bald beim Spaziergang durch die Weinberge statt emsiger Weingartenarbeiter eine wundersame, unbemannte Maschine durch die Rebzeilen rattern sehen, wundern Sie sich nicht – das könnte die Zukunft des Weinbaus sein. Zumindest stellt sich das der bekannte Piemonteser Winzer Roberto Conterno so vor: Gemeinsam mit einem Ingenieur entwickelte er einen Roboter-Traktor, der  autonome Arbeiten im Weingarten übernehmen kann, die dem Starwinzer als stupid erschienen. Das unförmige Ding, das er zärtlich RC3075 nennt, befreit ihn nun von derlei niedrigen Tätigkeiten.

Conterno ist felsenfest davon überzeugt, dass die vollautomatisierte Maschine wesentlich zuverlässiger schneidet, mäht und spritzt, als ein Mensch das je vermag. Und das rund um die Uhr. Weingartenarbeiter ließen sich leicht ablenken. Sie  würden, dio mio, schon mal ein Päuschen einlegen oder gar mit den Kollegen plauschen. Der Roboter sei da vertrauenswürdiger. Dem nach eigenen Angaben passionierten Traktorfahrer Roberto Conterno schien es schier unerträglich, dass sich punkto Fortschritt bei der Weingartenarbeit so gar nichts tat –   im Gegensatz zur Kellertechnologie, die sich doch stets am Puls der Zeit präsentiert. Das soll gottlob anders werden: Dank satellitengestützter Navigation, die eine Zielfehlerqoute gen null aufweise, zieht mit RC3075 auch im Weingarten die Neuzeit ein. Der Traum vom Präzisionsrebschnitt wird endlich wahr.  

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Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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