Back to normal: Holt die guten Flaschen aus dem Keller!

Was wir uns die vergangenen beiden Jahre für den Advent so sehnlichst wünschten, traf heuer wieder ein.

Wir haben sie zurück, die Normalität – den ganz normalen Wahnsinn der Vorweihnachtszeit: Endlich wieder überfüllte Einkaufsstraßen, rammelvolle Geschäfte und Gedränge vor der Kassa – endlich wieder Weihnachtsfeiern mit entnervtem Servicepersonal und Kellerleichen als Weinbegleitung – Weine, die ihre beste Zeit längst überschritten, die man sonst nicht mehr angebracht hätte.

Wie haben wir das alles vermisst! Aber wie heißt es so schön: „Be careful what you wish for“. Am Ende wird noch wahr, was man erträumte. Bedenkt man doch selten die Kollateralschäden eines erfüllten Wunsches im vollen Ausmaß. Womöglich will man dann wieder zurück, was man eben noch verfluchte: Daheim mit einem Schluck guten Wein, allein oder mit dem Haustier, improvisierte Mini-Events mit Nachbarn im Garten oder auf der Terrasse, wo jeder seinen Lieblingswein brachte. Heimliche Wein-Abende mit ein, zwei erlesenen Freunden und ebensolchen Gewächsen bis weit nach Mitternacht, weil es am nächsten Tag im Homeoffice eh keinen juckte. All das scheint in der wiedergewonnenen Normalität verloren. Holen wir uns die Ausnahme-Momente doch zurück. Ein paar gute Flaschen finden sich sicher noch im Keller, jene, die wir für besondere Anlässe aufheben wollten – für die Rückkehr der Normalität. 

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Dass der Mensch sich an naturtrüben Weinen stößt, ist erstaunlich, da es beim Apfelsaft gang und gäbe ist. Fortgeschrittene Trinker greifen beim Gansl auch gerne zu maischevergorenen Weißweinen, im Volksmund „Orange Wines“ genannt. Gute maischevergorene Weißweine passen aufgrund der feinen Gerbstoffe und herber Aromatik gut zur üppigen Gans, wie eigentlich zu eh fast allem. Oder man pfeift auf Vorgaben und trinkt, was einem schmeckt.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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