Rezept von Donna Hay

Für die schnelle Küche: Tipps und Rezepte von Superköchin Donna Hay

Im Alltag fehlen oft Inspirationen für neue Kochideen. Nur Kleinigkeiten abzuwandeln, bringt neue Aromen - und Pep. Das zeigt Starköchin Donna Hay mit ihren neuen Rezepten.

Natürlich kann man jeden Tag Spaghetti essen: Einmal bolognese, einmal carbonara - oder umgekehrt. Auch von einem schnellen Sandwich oder der ewig gleichen Blattsalate-Mischung wird man satt. Doch erfahrungsgemäß fehlt auch den liebsten aller Lieblingsspeisen irgendwann der Reiz, wenn sie ständig verspeist werden. 

Kurz gesagt: Mit Abwechslung am Speiseplan bleiben die Geschmacksnerven bei Laune. Doch im Alltag kommt es oft genug zu einem seltsamen Phänomen: Immer wieder die gleichen Gerichte kommen einem in den Sinn. Davor sind auch bekannte Namen der Kochbranche wie etwa Donna Hay nicht gefeit. 

Man meint, einer wie ihr passiert das nie. Mit ihren Kochbuch-Bestsellern, TV-Sendungen und ihren unzähligen Rezepten hat sich die Australierin immerhin weltweite Bekanntheit erkocht. In ihrem neuesten Werk "The Fast Five" gesteht sie aber: "Ich weiß, wie leicht man am immer gleichen Rezept-Repertoire hängen bleibt, im Sicherheitsnetz aus Gerichten, die wir auswendig kennen." 

Getauschte Zutaten geben Lieblingsklassikern neuen Dreh 

Dabei müsste man sich gar nicht so umfassend den Kopf auf der Suche nach neuen Speisen zerbrechen. Denn manchmal braucht man im Grunde nur ein bisschen Kosmetik, um einem Essen einen völlig neuen Dreh zu gehen. 

Sie zeigt das anhand Lieblingsklassikern, die die meisten in ihrem persönlichen Repertoire haben. Donna Hays Trick: "Sie brauchen nur eine Zutat auszutauschen und schon wird aus dem alltäglichen Abendessen ein aromatisch-festliches Gericht.

Hier mehr lesen: Pasta, Melanzani-Auflauf und Co: Die 12 besten italienischen Rezepte

Rezept von Donna Hay

Rezept von Donna Hay

©© Chris Court, Con Poulos/ AT Verlag

Rezept: Chorizo-Rotkraut-Kichererbsen-Tacos

Zutaten (4 Portionen)
1 EL Olivenöl extra vergine
420 g Chorizo (ca. 3 Stück), in Scheiben geschnitten
1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
500 g kleine Karfiolröschen
1 Dose à 400 g Kichererbsen, abgespült und abgetropft
400 g Kirschtomaten
2 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
60 ml Wasser
8 Weizenmehl-Tortillas (15 cm Durchmesser), warm
fein zerkleinertes Rotkraut, Korianderblätter 

Limetten-Koriander-Crema zum Servieren (siehe unten)

Zubereitung
1 / Bei mittlerer bis starker Hitze eine große, beschichtete Pfanne erhitzen. Öl, Chorizo und Zwiebeln unter gelegentlichem Rühren 5 Minuten anbraten, bis die Chorizo goldbraun wird. 

2 / Rotkraut, Kichererbsen, Tomaten, Paprikapulver und Kreuzkümmel hinzufügen und unter Rühren 6 Minuten anbraten.

3 / Das Wasser einrühren. Die Pfanne zudecken und die Hitze reduzieren. 5-7 Minuten braten, bis der Karfiol weich ist.

4 / Für die Limetten-Koriander-Crema Limetten-Koriander-Crema 240 g Sauerrahm mit 2 Esslöffeln Limettensaft, 1 Esslöffel fein gehackten Korianderblätter, 1 Teelöffel fein geriebene Limettenschale und Meersalzflocken mischen. Mit zusätzlicher geriebener Limettenschale bestreuen.

5 / Zum Fertigstellen die Tortillas mit dem Kraut und der Chorizo-Karfiol-Mischung füllen. Mit Koriander und Limetten-Koriander-Crema garnieren. 

Auch "Schnellimbiss-Klassiker" wie Spaghetti und Pasta bekommen etwa mit karamellisierten Balsamico-Zwiebeln einen neuen Dreh. Sogar ein simpler Salat - unter der Woche schnell in der Schüssel gemischt - macht einiges her, wenn er am Blech aus dem Ofen kommt. 

Diese Lebensmittel sind ideal für die schnelle Küche

Bei der deutschen Gesundheitskasse AOK haben Ernährungsexperten eine Liste erstellt, welche Lebensmittel perfekt für schnelle Zubereitungen geeignet sind:

  1. Pasta: Die meisten Nudeln sind nach zehn Minuten fertig und schmecken auch als Salat lecker.
  2. Eier: Aus Eiern lässt sich in wenigen Minuten ein leckeres Rührei oder Omelette mit Gemüse zaubern.
  3. Fisch: Kleingewürfelt in einer Suppe ist Fisch schon nach wenigen Minuten gar.
  4. Rote Linsen: Die Hülsenfrüchte zählen in der Zubereitung zu den schnellsten. Sie sind bereits nach 15 Minuten fertig.
  5. Kartoffeln: Als Salzkartoffeln zubereitet, sind sie nach 15 Minuten gar – und lassen sich pur, aber auch als Brei oder Salat genießen.
  6. Reis: Reis ist ebenfalls nach 15 Minuten essfertig und schmeckt ungesalzen auch mit etwas Apfelmus und Zimt.
  7. Champignons, Zuckerschoten, Brokkoli: Sie gehören zu den Turbo-Gemüsen und können schon nach wenigen Gar-Minuten verzehrt werden.
  8. Tiefkühlerbsen: Sehr gut geeignet für eine schnelle Suppe. Einfach aufkochen, pürieren und mit Meerrettich abschmecken.
©© Chris Court, Con Poulos/ AT Verlag

Rezept: Grünkohl-Zitronen-Parmesan-Bällchen

Zutaten (4 Portionen)
280 g fein zerkleinerter Grünkohl
1 Dose à 400 g weiße Bohnen, abgespült, abgetropft und grob zerdrückt
1 TL fein abgeriebene Zitronenschale
360 g Ricotta
1 Ei
180 g gemahlene Mandeln
40 g fein geriebener Parmesan, mehr zum Servieren
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für die Salbei-Knoblauch-Sauce
1 EL Olivenöl extra vergine
12 Salbeiblätter
4 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
500 g Tomaten aus der Dose
125 ml hochwertige Gemüse- oder Hühnerbrühe
 

Zubereitung
1 / Den Grünkohl in einer Schüssel mit kochendem Wasser bedecken.3 Minuten stehen lassen, dann gut abtropfen lassen. In einem sauberen Geschirrtuch die überschüssige Flüssigkeit ausdrücken.

2 / Grünkohl, Bohnen, Zitronenschale, Ricotta, Ei, gemahlene Mandeln, Parmesan, Salz und Pfeffer mischen. Die Masse in 16 etwa gleich große Kugeln teilen. Den Backofen auf 220 °C vorheizen.

3 / Für die Sauce eine große, ofenfeste Pfanne bei mittlerer bis starker Hitze aufsetzen. Öl, Salbei und Knoblauch darin 30 Sekunden anbraten. Tomaten und Brühe hinzufügen, zum Köcheln bringen und 5 Minuten garen. Die Kohlbällchen hineingeben und die Pfanne in den Backofen stellen. 20–25 Minuten backen. 
4 / Mit noch etwas Parmesan servieren. 

Croutons geben dem Salat mehr Körper

Eine Idee, auf die man vielleicht nicht so schnell kommt, die aber schnell und unkompliziert für neue aromatische Geschmacksnuancen sorgt, sind hingegen Croutons. "Sie geben jedem Salat mehr Körper und verwandeln eine Beilage mit wenig Aufwand in eine vollständige Mahlzeit." Man kann Würfel von Sauerteigbroten beispielsweise mit einer Gewürze-Öl-Mischung aus Knoblauch und Oregano mischen und knusprig braten. Oder Wasabipaste für eine frische Schärfe verwenden. Oder man greift gleich zu Chiliflocken.

©© Chris Court, Con Poulos/ AT Verlag

Bananen-Brulee-Törtchen

Zutaten (4 Portionen)
120 g gemahlene Mandeln
100 g Mandelblättchen
2 Eiweiß
55 g feiner Backzucker
2 Bananen, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
35 g Kokoszucker
optional Kokos-Karamellsauce zum Servieren (Rezept siehe unten)

Für die Vanillecreme
125 g Mascarpone
125 g griechischer Joghurt
1 TL Vanillepaste oder Vanilleextrakt

Zubereitung
1 / Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Ein großes Backblech mit Backpapier auslegen. Gemahlene Mandeln, Mandelblättchen, Eiweiß und feinen Zucker in einer Schüssel verrühren. Die Masse in 4 Portionen teilen.

2 / Auf das vorbereitete Blech legen und jeweils zu etwa 12 cm großen Scheiben drücken. 14 Minuten backen, bis sie am Rand goldbraun werden.

3 / Für die Vanillecreme Mascarpone, Joghurt und Vanille schlagen, bis sich weiche Spitzen bilden.
Bananenscheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und mit dem Kokoszucker bestreuen. Mit dem Flambiergerät karamellisieren. Zum Fertigstellen die Vanillecreme auf die Böden verteilen. Mit  karamellisierten Bananen garnieren.

Dazu passt eine Kokos-Karamellsauce:
250 ml Kokossahne, 110 g Kokoszucker und 1 Teelöffel Vanilleextrakt in einer großen beschichteten Pfanne bei starker Hitze 2 Minuten köcheln. Dabei rühren, bis der Zucker sich auflöst und die Masse kocht. Das Karamell bei mittlerer bis starker Hitze weiter kochen, dabei gelegentlich umrühren und sorgfältig darauf achten, dass es nicht am Topf anhängt. 6 Minuten weiter rühren, bis es eingedickt ist. Eine Spur sollte zu sehen sein, wenn Löffel oder Spatel durchgezogen wird. Kurz abkühlen lassen, dann in sterilisierte Schraubgläser oder saubere Vorratsgläser füllen. 

Desserts mit Wow-Effekt

Nicht einmal ein Dessert muss viel Zeit brauchen. Schon gar nicht, wenn man es vorbereiten kann, wie etwa das Rezept des "Clever gemogelten Joghurteis". Und mit einer gar nicht zeitaufwendigen Neuinterpretation des beliebten Klassikers Tiramisu in Form von Eis wird man Familie und Gäste nicht nur geschmacklich beglücken, sondern auch für Wow-Effekte sorgen.   

Buchtipp
Donna Hay, The Fast Five, Wenig Zeit - viel Geschmack, AT-Verlag, 39 Euro

©© Chris Court, Con Poulos/ AT Verlag
Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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