Das "La Grande Dame" zieht vom Augarten in den Vorgarten
Das Pop-up-Lokal „La Grande Dame“ aus dem Augarten wird sesshaft – mit einem Lokal beim Prater und einem in der Südsteiermark.
Der Name war nichts für die Ewigkeit. Genauso wie das Lokal: Vorigen Sommer eröffnete der Wiener Gastronom Andreas Sendlhofer „La Grande Dame“, ein Pop-up-Lokal im Ambrosigarten im Augarten, benannt nach der 250 Jahre alten Platane, die dort steht.
Das Lokal mit dem mediterranen Flair kam gut an. Das Frühstück war ein Renner, am Abend traf man sich dort mitunter auf ein Glas Champagner. Eine Wiederholung steht heuer aber nicht an: Vom Augarten zieht Sendlhofer mit seinem Lokal nun in die Vorgartenstraße.
Dort, in der Nähe seines Delis „Brotzeit“ und am Teich des sogenannten Viertel Zwei, dem Wohn- und Arbeitsquartier zwischen Krieau und Prater, eröffnet er Anfang Mai das „Lyo Lifestyle“.
Vom Konzept soll das neue Lokal aber ganz dem der alten Dame entsprechen: mediterran mit lokalem Antlitz.
Im Gegensatz zum La Grande Madame, wo der Fokus der Küche vor allem auf Fisch gelegen ist, will sich Sendlhofer im Lyo Lifestyle auf Fisch (Oktopussalat und Muscheln) und Fleisch konzentrieren.
Und Fleisch heißt in diesem Fall: Steak.
Steaks für mehrere
Neu ist, dass die Steaks nicht pro Person, sondern für mehrere bestellt werden können. Ein ganzes Chateaubriand zum Beispiel. Auch beim Fisch – etwa mit einem ganzen Wolfsbarsch in Salzkruste – will er das so machen. „Das Essen kommt auf den Tisch und ist für alle da“, sagt Sendlhofer.
Ein „Hideaway“ soll das Lokal sein, Anlaufstelle für all jene, die in dem Viertel arbeiten oder wohnen und am Abend noch Ausklang finden wollen.
Ein Rückzugsort könnte auch das zweite Lokal sein, das der Gastronom im Mai eröffnet. Sendlhofer, gebürtiger Kapfenberger, zieht es – auch – zurück in die Heimat.
In Kranach in der Südsteiermark hat er sich um eine alte Buschenschank umgeschaut, der Knappenhof am Eichberg ist es geworden. Bisher ein traditionelles Landgasthaus in bester Lage soll der Knappenhof als zweite Filiale von „Lyo“ eröffnet werden.
Statt Oktopussalat soll es Saibling, Wasserbüffel und Sulmtaler Hendl geben.
Dass Sendlhofer dem Augarten den Rücken kehrt, ist nicht ganz freiwillig passiert. „La Grande Dame“ im Augartenatelier war zwar immer als Pop-up-Lokal gedacht. Sendlhofer hätte es aber auch heuer gerne wieder als Sommerlokal geführt, doch von der Burghauptmannschaft kam eine Absage.
Dauerhafte Gastronomie hätte einer ordentlichen Ausschreibung bedurft, in die Nähe eines (illegalen) Kettenvertrags wollte man sich mit einer erneuten Zusage nicht rücken lassen.
Akademie der Bildenden
Das Ambrosiareal mit dem Atelier Augarten dämmert seit Jahren vor sich hin.Erst voriges Jahr wurde der Ambrosigarten auf Drängen der Anrainer geöffnet, zuletzt wurde er im Zuge der Foto-Wien-Ausstellung genutzt.
Die Burghauptmannschaft, die die Fläche verwaltet, will das Areal „langfristig und nachhaltig“ nutzen. Soll heißen: dauerhaft und nur von wenigen unterschiedlichen Nutzern. Derzeit laufen Gespräche mit der Akademie der bildenden Künste.
Ob sie den Ambrosigarten samt Atelier übernimmt, ist aber noch nicht entschieden.
Ein Gastronomieangebot, heißt es von der Burghauptmannschaft, empfände man als durchaus „zweckmäßig“. Wenn, dann soll aber langfristig vergeben werden – mit offizieller Ausschreibung.
Die Entscheidung, wie es mit dem Ambrosiareal weitergeht, soll jedenfalls noch heuer fallen. Im Sommer will man im besten Fall schon mit dem Umbauen beginnen.
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