Champagner: Der edle Begleiter für alle Jahreszeiten
Champagner gilt oft als Wintergetränk, doch im Sommer zeigt er seine erfrischenden Vorzüge und begleitet edel jedes Menü.
Rund um Champagner herrschen etliche Missverständnisse. Während Sprudel aus der berühmten Schaumweinregion im Winter, insbesondere rund um den Jahreswechsel in Strömen fließt, wird er im Sommer kaum angerührt. Dabei zeigt er gerade an heißen Tagen seine Vorzüge.
Er ist leicht, hebt Kreislauf und Laune. Lange degradierte man Champagner zum Aperitif oder Partydrink – das mag bei mittelmäßiger Qualität durchgehen – guter Champagner hat hingegen wie Wein das Zeug, durch ein Menü zu begleiten. Das scheint sich langsam herumzusprechen, nicht zuletzt gibt es immer mehr Stillweine aus der Champagne. Da es sich um ein so kühles Anbaugebiet handelt, sind die Weine entsprechend vornehm zurückhaltend – Freunde von plakativen Aromen werden keine rechte Freude daran finden, alle anderen erwartet ein besonders zartes Trinkvergnügen. Ob still oder prickelnd – passt die Qualität, besteht keinerlei Veranlassung, Champagner auf Gefrierpunkt zu kühlen und in Flöten schmal wie Kanülen zu sperren.
Dass Schaumwein mit arktischer Temperatur und sparsamster Sauerstoffzufuhr keine Aromen entfalten kann, liegt wohl auf der Hand. Selbst in der Champagne verwendet man inzwischen Gläser für Erwachsene – in Sachen Glaskultur zeigt sich die Grand Nation oft halsstarrig. Häuser wie Krug hingegen, bekannt für besonders noblen Stoff, verstehen ihren Champagner längst als Wein, der durchs Menü führt – entsprechend dezent ist die Perlage, die Temperatur gemäßigt und die Gläser der Qualität angemessen.
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