Facettenreiches Hessen: Einzigartige Sehenswürdigkeiten im Herzen Deutschlands

 Von kulturellen Epochen über Zeitzeugnisse der Geschichte bis hin zu unberührter Natur – bei einer Reise durch Hessens UNESCO-Welterbestätten gibt es einiges zu sehen.

Hoch hinaus in Kassel

In rund 530 Metern Höhe und nach 539 Stufen thront die Herkules Statue über dem größten Bergpark Europas. Oben angelangt werden die Gäste mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt Kassel und über das märchenhafte Umland belohnt. Wer den Aufstieg scheut kann die Statue ebenso mit einem Linienbus erreichen. Die Statue ist monumental und ragt insgesamt 71 Meter in den Himmel. Die einzigartige Gartenkunst mit den weltweit einmaligen Wasserspielen im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel ist UNESCO ausgezeichnet. Sehenswert in dem am Hang des Habichtswaldes gelegenen Landschaftsgarten sind außerdem die künstliche Burgruine der Löwenburg, einst Lustschloss der Landgrafen, und das prächtige Schloss Wilhelmshöhe. Bekannt ist das Schloss wegen seiner Museen und seiner beeindruckenden Sammlung Alter Meister. Alles in allem ein einzigartiges Ensemble, sowohl für Naturliebhaber als auch für Kunstbegeisterte.

Zu Gast bei den Brüder Grimm

In der Grimmwelt in Kassel liegen die zum Weltdokumentenerbe ernannten Exemplare der Kinder- und Hausmärchen von 1812/1815 mit handschriftlichen Anmerkungen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm bereit. Kein Kinderkram - das preisgekrönte Ausstellungshaus führt künstlerisch, medial und interaktiv in die berühmte Märchenwelt der Brüder Grimm, deren Werke und Wesen ein.

Abtauchen im Buchenmeer

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee in der Grimm-Heimat Nord-Hessen ist mit seinen Buchen Teil des UNESCO-Weltnaturerbes rund um die „Alten Buchenwälder in Europa“. Der Nationalpark gilt als einziger in ganz Hessen und schützt einen der letzten naturnahen Rotbuchenwälder Mitteleuropas. Ein besonderes Wandererlebnis ist der ca. 70 km lange Urwaldsteig mit herrlichen Aussichten direkt auf den schimmernden Edersee.

Obergermanisch-Raetische Limes rund um Frankfurt am Main

Die Grenzlinie des Römischen Reichs war 550km lang und hat in seinem Abschnitt nördlich von Frankfurt am Main mit der Saalburg das am besten rekonstruierte Kastell entlang des Limes. Beim Gang durch das Kastell und das dazugehörige Museum lassen sich die versteckten Schätze dieser Kultur entdecken.

Wer sich dann eine Ruhepause gönnen möchte, sollte den Weg nach Bad Homburg vor der Höhe auf sich nehmen, um im Day Spa "Kur Royal" im historischen Kaiser-Wilhelm-Bad zu entspannen. Gestärkt wird sich mit bodenständiger Hausmannskost im holzgetäfelten Traditionslokal „Zum Wasserweibchen“.

Panoramablick im Rheingau

Die beeindruckende Kulturlandschaft des „Oberen Mittelrheintal“ erstreckt sich von Rüdesheim bis nach Koblenz. Wer im Rheingau Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, hat die Auswahl. Von Burgen und Festungen über unzählige Weindörfer, Kirchen und Klöster inmitten großartiger Natur.

Von Rüdesheim aus wird die Weinwanderung „Walk like a local“ zum interaktiven Erlebnis. Ausgestattet mit einem Rucksack samt Weinen, Wanderkarte und Spielkarten mit QR-Code erfährt man über einen Smartphone-Scan regionale Fakten zum Thema Wein.

Wer die Region vom Wasser aus in der Luft schwebend und zu Fuß kennenlernen möchte, nutzt das Ring-Ticket mit Fluss-, Seilbahn- und Sessellift-Fahrt, um den Rhein samt Weinregion als Lebensader zu entdecken.

Dreimal Welterbe entlang der Weinregion Bergstraße

Wenn es um Genuss geht, spielt der Wein an der Bergstraße die Hauptrolle. In dem sehr kleinen, aber feinen Weinanbaugebiet ist knapp 40 % der gesamten Rebfläche durch den Riesling belegt. Aber auch weitere Trauben und regionale Raritäten haben hier ihren Platz gefunden. Bestes Beispiel ist der „Rote Riesling“. Zur Verkostung empfiehlt es sich im Weingut Hanno Rothweiler in Bensheim-Auerbach vorbeizuschauen und traditionsbewusst in der „Alten Dorfmühle Auerbach“ den Kochkäs‘ oder die Grüne Soße bei Riesling oder Apfelwein zu genießen.

Aber auch kulturell kann das kleinste Anbaugebiet der Bundesrepublik gleich dreimal punkten.

Als erstes deutsches Naturdenkmal wurde 1995 die Grube Messel in die UNESCO-Liste aufgenommen. Zu sehen gibt es Fossilienfunde, welche die Entwicklungsgeschichte der Säugetiere vor 48 Millionen Jahren dokumentieren. Per elektrobetriebenen Welterbe-Express oder zu Fuß kann die Grube mit einer geführten Tour besichtigt werden.

Die 1.200 Jahre alten Königshalle der ehemaligen Benediktinerabtei Kloster Lorsch ist Zeugnis einer der bedeutendsten Reichsabteien aus karolingischer Zeit. Das war der UNESCO eine Aufnahme in die Welterbeliste wert.

Die Mathildenhöhe Darmstadt ist im Juli 2021 für die experimentelle Architektur des frühen 20. Jahrhunderts zum UNESCO-Welterbe ernannt worden. Das Areal setzt sich aus Hochzeitsturm, Ausstellungsgebäude, Museum Künstlerkolonie, Platanenhain und Künstlerhäusern zusammen.