Marie-Luise Stockinger, Schauspielerin Burgtheater Wien

Marie-Luise Stockinger: „Gerüchte finde ich sehr schick“

Marie-Luise Stockinger hat schon mit 22 Jahren am Burgtheater gespielt. Gerade ist sie dort in „Kasimir und Karoline“ zu sehen. Ein Gespräch über Komik beim Straucheln, wovor sie Angst hat und ob sie die Buhlschaft reizt.

In Ödon von Horváths „Kasimir und Karoline“ gibt Marie-Luise Stockinger an der Burg die Karoline, die von höheren Ambitionen nicht lassen mag. Im Interview spricht die Schauspielerin über das Lächerliche in ernsten Stoffen über die oberösterreichische Mentalität und warum sie bei Horváth Parallelen zu Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichten“ sieht.

„Kasimir und Karoline“ ist kein nettes Stück. Generell spielen Sie eher wenig in Komödien. Warum?
Marie-Luise Stockinger: Komödien sind aber auch keine netten Stücke. Da tun sich die Abgründe etwas schneller auf. Die Charaktere sind alles andere als nett, die Handlung bleibt dann aber meistens in der Zone des Harmlosen. Für mich ist eine radikale Regiehandschrift der ausschlaggebende Punkt, nicht der Stoff. Die Menschen, mit denen ich oft arbeite, sind per se nicht so interessiert an der Harmlosigkeit. Die suchen eher das Lächerliche in den ernsten Stoffen oder Abgründen. Dort, wo einen dann das Lachen kurz befreit oder im Halse stecken bleibt.
Was ist schwieriger zu spielen?
Komödie ist viel schwieriger. Es gibt so viele Verabredungen, es ist eine Präzisionsarbeit, die aber wie eine Fingerübung daherkommen soll. Und wirkungsintelligent muss man als Spielerin sein, immer schneller als das Publikum.

Wir würden hier gerne einen Instagram Post zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Instagram zu.

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

Kommentare