Frühstück à la Beatles: Bohnen, Speck und Beatlemania

Feiern, schlafen und frühstücken wie die Beatles? In Liverpool wurde das legendäre Bandhaus zum Kult-Hotel umgebaut – dort, wo die Beatles-Geschichte begann.

Beatles-Fans haben jetzt noch einen Grund mehr, nach Liverpool zu reisen. Pete Best (82), ehemaliger Drummer der Band, hat laut "Sky News" das erste Bandhaus der Pilzköpfe in ein "Bed and Breakfast"-Hotel umgebaut. Im ehemaligen Kellerclub finden Anhänger der legendären "Fab Four" nicht nur Spuren der ersten Auftritte der Band. Im oberen Stockwerk können sie in fünf Suiten übernachten und morgens typisch englisches Frühstück genießen.

Beatles-Spuren im Keller-Club

In den Anfangszeiten der Beatles war der "Casbah Club" exklusiver Treffpunkt für die stetig wachsende Fangemeinde der Newcomer-Band. Heute steht der Club, wie das gesamte viktorianische Herrenhaus, unter Denkmalschutz. Bests Mutter kaufte es einst und verfolgte eine grandiose Idee: Sie richtete für ihren Sohn, dessen Band und deren Freunde im Keller einen Club nur für Mitglieder ein. 

Hier konnten sich ihre Söhne und deren Freunde treffen, Musik hören und auftreten. Die geschichtlichen Fußabdrücke der Beatles sind heute noch überall im Keller zu bestaunen. John, Paul, George, Stuart und Pete legten beim Umbau selbst mit Hand an. Die Stelle, an der John Lennon mit einem Taschenmesser seinen Namen in die Wand geritzt hat, ist immer noch zu bestaunen. "Die Beatles haben hier gespielt, gefeiert und geschlafen", sagte Best.

Ur-Drummer der Beatles

Ihren internationalen Siegeszug traten die Beatles in den Jahren 1962 und 1963 an. Wie aus dem Nichts schossen die Vier mit ihren Hits "Love Me Do" und "Please Please Me" zunächst in den englischen und dann auch in den weltweiten Charts nach oben. Doch auch vor der Beatlemania existierte die Band bereits - teils in anderer Besetzung. Pete Best zählt zu ihren Ur-Mitgliedern.

 Nach Ex-Bassist Stuart Sutcliffe stieß Best 1960 zu John Lennon, Paul McCartney (82) und George Harrison hinzu und prägte den Sound der Band bis 1962 maßgeblich - auch bei legendären Auslandsauftritten der Band. So war Best wenige Tage vor der ersten Hamburg-Reise der Beatles im August 1960 rekrutiert worden. Am 17. August 1960 gab die Gruppe im Hamburger Rotlichtviertel ihr erstes Konzert unter dem Namen "The Beatles" - mit Best an den Drums.

Durch Ringo Starr ersetzt

Umso bitterer muss es für Best gewesen sein, dass er 1962 durch Ringo Starr (84) ersetzt wurde - mutmaßlich auf Druck von George Harrison. Heute sagt Best über diese Zeit: "Anfangs war es sehr hart und finanziell schwierig, aber das Leben entschädigt einen. Vielleicht war es mein Karma, vielleicht sollte es nicht sein." Den Weltruhm der Beatles über die Band-Auflösung 1970 hinaus bis heute musste Best aus der Zuschauer-Perspektive mitverfolgen. In den 60 Jahren seither hat er mit seiner plötzlichen Ausbootung weitgehend Frieden geschlossen: "Ich hatte 60 großartige Jahre, in denen ich sowohl Pete als auch ein Ex-Beatle war. Es ist ein Teil deines Lebens, es ist schön, damit in Verbindung gebracht zu werden, aber das Leben geht weiter", sagte er.

Ringo-Suite fehlt

Debbie Greenberg leitete von 1966 bis 1971 den legendären "Cavern Club", einen der bekanntesten Auftrittsorte der Beatles in Liverpool. Sie kannte Pete schon Anfang der 60er und erinnert sich an die Zeit, als er aus dem Beatles-Line-up gestrichen wurde: "Pete war ein sehr gut aussehender Typ und hatte eine Menge Anhänger. Es sprach sich herum, dass er durch Ringo ersetzt worden war. Bei Auftritten der Beatles skandierten wir deshalb: 'Pete forever, Ringo never!'" Dass auch Best heute noch ein wenig mit seinem Band-Rausschmiss hadert, ist an den Namen der Suiten seines kleinen Bed-and-Breakfast-Hauses abzulesen. 

Die fünf Suiten im ersten Stock sind nach Paul, John, George, Peter und dem Original-Bassisten Stuart Sutcliffe benannt und mit allerlei Erinnerungsstücken ausgestattet. Nach süßen Beatles-Träumen wartet morgens ein echt englisches Frühstück auf die Besucher. Einzig: Eine Ringo-Suite fehlt. Der Pflege der Beatlemania der eingefleischten Fans der Band dürfte das jedoch nicht im Wege stehen.

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