Wie magische Wesen Kinder reifen lassen

Osterhase, Einhorn und Geister: Darum ist die magische Phase ein wichtiger Entwicklungsschritt.

Ostern ist den Christen heilig. Doch teilweise haben die Bräuche rund um die Auferstehung Jesu heidnischen Ursprung. So auch der Osterhase. Für Kinder spielt das keine Rolle.

Seit dem 17. Jahrhundert versteckt der Hase die bunten Eier. Mit im Rennen waren – je nach Region – auch Fuchs, Kuckuck oder Storch. Doch die Spielzeugindustrie setzte auf das Langohr. Unterstützung hatte dieses aus der Geschichte. Zum einen galt der Hase seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol, zum anderen sahen ihn die Byzantiner im Mittelalter als Zeichen für Christus: In der Annahme, das Tier schlafe mit offenen Augen, verglichen sie es mit dem, der nicht im Tod entschlafen war.

Magische Phase

Für die Kinder von heute steht jedenfalls fest, dass der Osterhase die süßen Nester versteckt. Ab ca. drei Jahren beginnen sie, an Fantasiewesen – wie Christkind, Hexen und Geister – zu glauben. Psychologen sind einig, dass diese „magische Phase“ ein wichtiger Entwicklungsschritt ist. Die irreale Welt ist ein sicherer Ort, um neue Lösungen zu erproben. Heranwachsende lernen dort, sich Konflikten zu stellen und Ängste zu bewältigen. Das stärkt sie auch im wirklichen Leben.

Erwachsene sollten Kindern den Glauben lassen. Kommen Zweifel auf, gilt es, die Kleinen über die Mythen aufzuklären. Mit elterlicher Unterstützung wachsen sie über die Enttäuschung hinaus.

Hedwig Derka

Über Hedwig Derka

Hedwig Derka, geboren 1966 in Wien, seit 1996 Redakteurin beim KURIER. Spezialgebiet: Tiere. Lieblingsthemen: Wissenschaft und nutzloses Wissen. Lieblingsbeschäftigung außer Dienst: Meine kleine und große Familie. Noch Fragen? Interessante Geschichten? Nutzloses Wissen? eMail an mich: [email protected]

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