Kind mit Weihnachtsbaum im Topf

Weihnachtsbaum mieten? Nachhaltige Alternativen für's Wohnzimmer

Auch wenn man auf den Preis schauen muss, gibt es in Österreich nachhaltigere Alternativen zum klassischen Christbaumkauf.

Eine Tradition, die wahrscheinlich niemals stirbt: Der Kauf eines Christbaums zu Weihnachten gehört für viele Familien am Ende des Jahres dazu. Rund 2,8 Millionen Haushalte benötigen jedes Jahr in Österreich ihren Weihnachtsbaum. Doch wie nachhaltig die Tannen vom Händler des Vertrauens sind und welche Alternativen zum klassischen Baumkauf es gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Der Baumkauf ist für viele in Österreich eine Tradition. So kauft ein Großteil beim heimischen Händler oder beim Gartencenter den Weihnachtsbaum. Laut einer aktuellen Umfrage der Plattform willhaben bleibt ein Großteil der Österreicher und Österreicherinnen bei einem klassischen Weihnachtsbaum aus dem Wald. Idealerweise sollte der Baum dabei nicht mehr als 50 Euro kosten. Da man den Baum allerdings jedes Jahr neu kaufen muss und dieser danach entsorgt wird, ist das Thema der Nachhaltigkeit alljährlich wieder ein Kritikpunkt an der Weihnachtstradition. 

Alternative: Wie nachhaltig sind Plastikbäume?

Der Mythos, dass Plastikbäume nachhaltiger sind als der klassische Weihnachtsbaum vom Händler des Vertrauens, hat sich nicht lange gehalten. Zwar müsste eigentlich der CO2-Verbrauch des Transports wegfallen, wenn man jahrelang den gleichen Baum verwendet. Im Endeffekt müsste man einen Plastikbaum laut Studien allerdings zehn bis zwölf Jahre lang aufstellen, damit sich die Bilanz rechnet. Das liegt an der Plastikherstellung und -weiterverarbeitung, die mit einer großen Umweltbelastung verbunden ist. So kommen auf einen Plastikbaum 40 Kilogramm CO2, während die Naturvariante mit ungefähr 16 Kilogramm in der Klimabilanz deutlich besser dasteht. Trotzdem schlägt eine andere Variante den traditionellen Christbaum aus dem Wald, wenn es um den Nachhaltigkeitsfaktor geht. 

Lebender Weihnachtsbaum im Topf

Anders als beim traditionellen Baum wird bei dieser Variante der Christbaum nicht abgeschnitten und auf einem Ständer aufgestellt, sondern man lässt den Baum lebend im Topf. Dazu werden Nadelbäume, die zum Verkauf als Weihnachtsbaum gezüchtet wurden, mit dem Wurzelwerk aus der Erde gehoben und für das große Fest umgetopft. Danach kann er im eigenen Garten erneut eingepflanzt werden. 

Bei dieser Variante werden die Bäume allerdings meistens maschinell aus dem Boden geerntet und umgetopft, weswegen man diese Bäume auch als "topfgedrückt" bezeichnet. Dabei werden allerdings häufig die Wurzeln beschädigt und die Bäume wachsen dadurch schlechter und nadeln schneller. Es verkompliziert auch das Wiedereinpflanzen. 

Eine Alternative sind topfgezogene Bäume. Diese brauchen zwar während der Wachstumsphase viel Pflege, dafür wachsen sie letztendlich gesünder und können leichter nach ihrem Dienst als Weihnachtsbaum wieder eingepflanzt werden und weiterleben.

Da viele Menschen über keinen Garten verfügen, gibt es auch in Österreich mittlerweile Anbieter, bei denen man sich einen solchen Weihnachtsbaum im Topf mieten kann. Sind die Festivitäten vorüber, wird der Baum wieder abgeholt. Dadurch überlebt der Baum die Feiertage und kann danach erneut in die Erde eingesetzt werden. Und man muss sich selbst dabei um nichts kümmern. 

Ein Nachteil ist allerdings, dass die Bäume meist teurer sind als eine Tanne aus dem Baumarkt. Da kommt man schnell über die 50 Euro, die viele ÖsterreicherInnen laut willhaben als Präferenz angeben. Je nach Art der Bestellung startet man preislich bei rund 60 bis 80 Euro. Wenn man ihn allerdings selbst abholt, gibt es bereits Angebote ab 52 Euro. 

Wo kann ich in Österreich einen Weihnachtsbaum mieten?

So pflegt man einen Weihnachtsbaum im Topf

Da der Baum das ganze Jahr über an der frischen Luft lebt, sollte man ihn nur langsam an die Gegebenheiten eines Wohnzimmers gewöhnen. Ideal ist es, wenn man ihn für ein bis zwei Tage im Keller lagern kann. Danach kann er in das warme Wohnzimmer einziehen. Wenn die Festtage vorbei sind, sollte man ihn ebenfalls nicht sofort wieder ins Freie verlagern, da er sonst einfrieren könnte. Auch hier gilt: erst einmal im Keller oder in einem kühlen Raum akklimatisieren. Außerdem ist wie bei allen Topfpflanzen die Bewässerung wichtig. Allerdings sollte man immer darauf achten, dass die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Da in der kalten Jahreszeit besonders viel geheizt wird, kann man den Baum auch alle paar Tage mit einer Sprühflasche befeuchten, damit er in der trockenen Luft nicht austrocknet. 

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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