Tiere retten wie Harry und Meghan: Was man vor einer Adoption beachten sollte
Wo nicht nur süße Welpen ein neues Zuhause finden und auch betagte Hunde und Katzen eine zweite Chance bekommen
Für die 4.000 Beagles, die unter katastrophalen Bedingungen auf einer Zuchtfarm in Virginia leben mussten, beginnt in diesen Tagen ein neues Kapitel. Ein Gericht orderte die Schließung der Farm und Rettung der Hunde an, die aktuell von einer Hilfsorganisation versorgt werden und auf Weitervermittlung warten.
Auf eines der Tiere wartet ein besonderes neues Zuhause: die siebenjährige Hundeseniorin Mia, die künftig die mondäne kalifornische Villa von Prinz Harry und Herzogin Meghan ihre Heimat nennt. Die beiden entschieden sich bewusst für einen der älteren Hunde, wissend, dass es diese bei der Adoption oft schwerer haben als süße Welpen. Mit ihrer Wahl eines Heim-Hundes sind sie bei Weitem nicht die einzigen Stars. Oprah Winfrey hat aktuell drei adoptierte Hunde, Sängerin Ariana Grande hat davon gleich zehn, Whoopi Goldberg adoptierte Kater Vinny und mit US-Präsident Joe Bidens Schäferhund Major lebt aktuell der erste Tierheim-Hund im Weißen Haus.
Sensibilisierung
Der Slogan „Adopt, don’t shop“ (Kaufe nicht, adoptiere, Anm.) etabliert sich gesellschaftlich immer stärker. Das bestätigt auch Jonas von Einem, Pressesprecher des Tierschutz Austria. „Über die vergangenen Jahre hat hier eine deutliche Sensibilisierung stattgefunden. Wer natürlich einen ganz bestimmten Rassehund will, der wird auch weiterhin zu Züchtern fahren.“ Doch auch in Österreich warten viele Tiere in Heimen auf ein neues Zuhause. Allein im Tierschutzhaus Vösendorf werden derzeit rund 1.500 Hunde, Katzen und Kleintiere versorgt – das sind etwa 25 Prozent mehr als üblich. Neben den „klassischen“ Gründen wie Trennung, Alter oder Krankheit sind es aktuell oft auch Geldsorgen, aufgrund derer viele Tiere im Heim abgegeben werden. Die Nachwirkungen der Pandemie sind dafür abgeebbt. „Diese haben wir während der vergangenen beiden Sommer extrem stark gespürt“, erzählt von Einem. Für die Hunde und Katzen, die sich viele in den Lockdowns anschafften, fehlte oft die Zeit, sobald der normale Alltag wieder einzog.
Man sollte sich also, appelliert er, wirklich gut überlegen, ob man für ein Haustier bereit ist – und dafür auch die nötigen Ressourcen und geeignete Wohnverhältnisse hat. Ein achtsamer Vergabeprozess soll zusätzlich sicherstellen, dass Tier und Mensch zusammenpassen. „Bedenken Sie, dass es ein zusätzliches Familienmitglied ist, das Liebe, Aufmerksamkeit und Zeit braucht. Es ist sehr schlimm für ein Tier, erst aus dem Heim geholt, in eine Familie aufgenommen und dann doch wieder zurückgegeben zu werden. Das ist eine Erfahrung, die nicht auszulöschen ist.“ Anya Antonius
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