Neue Studie: An diesen Orten werden wir schneller wütend

Warum uns an manchen Orten die Wut hochkocht und andere uns mit Glück erfüllen.

Es gibt Momente, da haben wir einfach einen kürzeren Geduldsfaden als sonst. Zorn breitet sich viel schneller aus, die Stimmung ist flott ruiniert, der Tag gefühlt zum Wegschmeißen. Das Einzige, was noch hilft, ist Sudern. Und das am besten in den sozialen Netzwerken.

Wir meckern aber nicht von jetzt auf gleich, weil wir Stimmungsschwankungen haben, sondern unter anderem aus einem extrinsischen Grund. Wie Forscherinnen und Forscher des Kyoto Institute of Technology im Rahmen ihrer Studie herausgefunden haben, kanalisieren wir unsere Wut unterschiedlich, je nachdem, wo wir uns gerade aufhalten.

Zu dem Ergebnis kam das Wissenschaftsteam, nachdem sie Informationen über Gebäude via OpenStreetMap und öffentlichen geografischen Datenbanken ausgewertet haben. Auf diese Weise kamen fast zwei Millionen Tweets zusammen, die Aufschluss darüber gaben, wo den Leuten die Wut besonders hochkochte.

Demnach steigt die Frustration vor allem im Verkehrsbereich. So sind Bahnhöfe vorrangig die Orte, die uns so richtig wütend machen. Gefolgt von Brücken, Bushaltestellen und Baumärkten.

Die Quelle der Aggressionen vermuten die Forscherinnen und Forscher in Verspätungen und Ausfällen von Verkehrsmitteln. Warum allerdings Brücken und Baumärkte betroffen sind, bleibt weiterhin offen. Hier nimmt die Forschungsgruppe an, dass auch Ekel dazu motivieren kann, wütend etwas zu posten.

Darüber hinaus hat das Team auch ermittelt, wo Menschen am glücklichsten sind. Dabei sind sie zu dem Schluss gekommen, dass Hotels und Restaurants die Zufriedenheit steigern können. Das mag am guten Essen und dem Service liegen.

Für ihre Untersuchung haben die Forscherinnen und Forscher London und San Francisco ausgewählt. Grund dafür ist die Nutzung von OpenStreetMap. Dadurch konnten sie auch ermitteln, an welchen Tagen die Bewohner der beiden Städte am wütendsten sind. In San Francisco ist es der Mittwoch, in London dagegen der Dienstag.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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