Fenster mit Sonne

Der Hitze entgegenwirken mit Sonnenschutzfolie: Vor- und Nachteile

Eine aufheizte Wohnung drückt nicht nur aufs Gemüt, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben. Vorbeugende Maßnahmen sorgen aber für Abkühlung.

Bringt die Sonne nach den kalten Wintermonaten wieder muckelige Wärme, ist die Freude groß. Endlich wieder in die Schanigärten Spritzer trinken, am Donaukanal mit Freunden sitzen, Eis essen, Baden gehen und vieles mehr. Doch wie alles im Leben gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Aufgrund des Klimawandels müssen wir mit immer weiter steigenden Temperaturen in den Sommermonaten rechnen. Gerade da ist es wichtig, einen kühlen Rückzugsort zu haben. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man im Sommer der Hitze entgegenwirkt - neben dem Einsatz einer Klimaanlage. Einige davon haben wir euch bereits in diesem Artikel "Cool bleiben! Was bei Hitze wirklich hilft“ zusammengefasst. Eine weitere wollen wir euch gerne jetzt vorstellen: Sonnenschutzfolie. Die Vor- und Nachteile ihrer Anwendung.

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Was euch erwartet:

  • So funktioniert Sonnenschutzfolie
  • Das sind die Vor- und Nachteile der Anwendung

Scheint die Sonne im Sommer auf zwei Quadratmeter Fensterfläche, hat es einen ähnlichen Effekt wie ein 1500-Watt-Heizlüfter. Die Folge: Die Wohnung wird zum Backofen. Doch Sonnenschutzfolie könnte das verhindern. Sie wird von außen – bei einfach verglasten Fenstern auch von beiden Seiten - an das Fenster angebracht und schickt einen Großteil der Sonnenstrahlen direkt wieder gen Himmel. Laut Stiftung Warentest schafft es Sonnenschutzfolie, die Hitzestunden über 26 Grad, um bis zu 76 Prozent zu reduzieren.

Und so funktioniert es…

Sonnenschutzfolie besteht aus mehreren Schichten- teils hauchdünn mit Metall bedampft. Sie spiegeln große Teile der auftreffenden Strahlung, so dass die Wärme nicht durch das Fenster dringt. Stiftung Warentest hat zum Testen der Folien Temperaturen in einem Dachgeschoss gemessen. Der Raum heizte sich durch vier Quadratmeter große Fenster auf bis zu 56 Grad Celsius auf. Mit einer stark reflektierenden Folie würde die maximale Temperatur nur mehr 34 Grad Celsius betragen.

Vor- und Nachteile von Sonnenschutzfolie

Die Vorteile einer Sonnenschutzfolie liegen wohl auf der Hand. Die Sonnenstrahlen werden bis zu 80 Prozent (oder mehr) reflektiert, dass nur mehr 20 Prozent in die Wohnung eindringen können. Dadurch bleibt die Innentemperatur auch an heißen Tagen deutlich niedriger. Auch fallen die Kosten für ein teures Klimagerät weg. Und auch die Anbringung ist wesentlich unkomplizierter als die Installation einer Klimaanlage.

Doch durch die spiegelnde Metallbeschichtung der Folie werden die Sonnenstrahlen reflektiert – leider auch direkt zu den Nachbarn. Außerdem wird der Blick nach draußen durch mittel bis stark getönte Sonnenschutzfolien nicht selten getrübt. In der Dämmerung oder mit bewölktem Himmel schalten Bewohner also vermutlich früher das Licht an – und das kostet. Dazu kommt, dass die zurückgewiesene Sonnenstrahlung im Winter dafür sorgt, dass die Innenräume stärker beheizt werden müssen. Wer die Folie entfernen möchte, muss zudem damit rechnen, dass das nicht rückstandslos möglich ist – meist bleiben Klebereste zurück. Eine Wiederverwendung ist ebenfalls ausgeschlossen.

Das Fazit: Sonnenschutzfolien sind eine klimafreundlichere Lösung als Klimaanlagen. Selbst unter Einbeziehung der höheren Heizkosten sind sie zudem kostengünstiger. Dennoch sind auch sie kein Allheilmittel. Große schattenlose Fenster nach Süden oder eine schlechte Dämmung gleichen sie nicht aus. 

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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