Gelsen: Der Angriff der Tigermücken

Kein Sommer ohne die stechenden Plagegeister. Was das mit dem Regen zu tun hat und wie man selbst die Ausbreitung verringern kann.

Der Regen ist schuld. Fragt man den Gelsenforscher Bernhard Seidel, sind die vielen Lachen, die man derzeit überall findet, wahre Brutstätten für die kleinen Plagegeister. Und weil es in den vergangenen Wochen immer wieder geregnet hat, sind jetzt viele Gelsen geschlüpft.

Nicht nur die klassische Hausgelse kann den Österreicherinnen und Österreichern den Aufenthalt im Freien verleiden – es sind besonders die eingeschleppten Spezies, die dem Gelsenexperten und Medizinern Sorgen bereiten, etwa die asiatische Buschmücke oder die Tigermücke: „Letztere ist gefürchtet, weil sie Krankheiten übertragen kann, so sie zum Beispiel das West-Nil-Virus.“ Seit rund zehn Jahren findet man sie immer wieder in Österreich: „Anfangs hat man diese Insekten nur sporadisch bei uns gesichtet, doch mittlerweile haben sie die Städte erobert“, sagt Seidel. Und das sei nicht nur wegen der Gefahr der Krankheitsübertragung unangenehm: „Tigermücken sind äußerst lästig.“ Das musste er schon am eigenen Leib erfahren. „Die Stiche machen zwar keine großen Dibbel, dafür jucken sie extrem.“

Keine Bisse

Übrigens: Die Gelse, auch Stechmücke genannt, sticht ihre Opfer. Anders ist das bei der Kriebelmücke – das Tierchen, das so unscheinbar wie eine Fruchtfliege ist, beißt in die Haut, um ans Blut zu kommen – diese Bisse sind meist schmerzhafter als Gelsenstiche.

Stellt sich die Frage, wie man den Stichen entgeht. Seidels Antwort: „Rufen Sie das zuständige Magistrat an, denn beim Bau von Wasserkraftwerken oder Kanälen wird nie mitbedacht, wie man die Ausbreitung der Gelsen verhindern kann.“

Doch auch jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen, dass sich die Biester nicht zu sehr vermehren, indem er etwa darauf achtet, dass auf dem Balkon und im Garten keine auch noch so kleine Lache entsteht, zum Beispiel in Blumenuntersetzern oder Regentonnen.

Wer eine Nacht ohne lästiges Gesurre verbringen will, der setzt auf Mückengitter. Auf Gelsenstecker sollte man wegen der Inhaltsstoffe hingegen verzichten. Im Freien schützt am ehesten weite, helle Kleidung.

Ute Brühl

Über Ute Brühl

Meist schreibe ich über so ernste Dinge wie Schule und Wissenschaft. Daneben widme ich mich immer wieder den schönen und heiteren Dinge des Lebens - dem guten Essen oder dem Gärtnern zum Beispiel.

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