Eine Frau zündet sich eine Zigarette an.

Aschenbecher im Flugzeug trotz Rauchverbot? Das steckt dahinter

Rauchen gehört längst nicht mehr zum guten Ton und ist meist in geschlossenen Räumen verboten. Warum ihr dennoch einen Aschenbecher auf der Flugzeugtoilette findet.

Wer schon einmal während eines Fluges den Weg zur Toilette auf sich genommen hat, wird sicherlich festgestellt haben, dass dort trotz Rauchverbot ein Aschenbecher zu finden ist. Seit fast 30 Jahren ist der Tabakkonsum im Flieger nun verboten. Auch wenn der Glimmstängel bis in die späten 1990er-Jahre noch erlaubt war, ist die ungewöhnliche "Toilettendeko" kein Überbleibsel aus alten Zeiten. Dahinter steckt etwas viel Logischeres.

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Tatsächlich waren die USA das erste Land, das das Rauchen im Flugzeug auf Flügen mit weniger als sechs Stunden Reisezeit per Gesetz verbieten ließ. Seitdem zogen zahlreiche Airlines nach, sodass heute das Rauchen fast nirgends mehr erlaubt ist. Dennoch werden auch heute noch Aschenbecher gezielt auf den Flugzeugtoiletten angebracht. Nicht etwa, um die Passagiere zum Rauchen zu verführen, sondern weil die Airlines davon ausgehen müssen, dass ein uneinsichtiger Fluggast das Verbot ignoriert und heimlich auf der Toilette raucht. Die Aschenbecher wirken der Brandgefahr entgegen. Das hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) so festgelegt.

Wenn dies der Fall ist und auf der Toilette geraucht wird, wird es durch den dort angebrachten Rauchmelder direkt erkannt und ein unmittelbares Signal erreicht die Piloten, die wiederum das Personal davon in Kenntnis setzen. Der Fluggast darf dann die Zigarette im Aschenbecher entsorgen. Aber natürlich nicht ohne Folgen.

Wer beim Rauchen im Flugzeug erwischt wird, muss definitiv mit Konsequenzen rechnen. Dabei sind eine Anzeige sowie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren das mindeste, was der Passagier zu erwarten hat. Zeigt sich der Tabakfreund uneinsichtig und es muss z.B. mit Gewalt die Toilettentür aufgebrochen werden, haftet er darüber hinaus auch finanziell für diese Schäden. Ziemlich teuer also.

Im Frühjahr 2017 musste sogar eine Maschine von Birmingham nach Sharm El-Sheikh notlanden, da ein betrunkener Passagier seine Zigarette im Mistkübel entsorgte, der zu brennen anfing. Der Mann wurde zu 9,5 Jahren Gefängnis verurteilt.  

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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