Rezept

Wiener Rezept: Kriecherl-Spuckkuchen

Der beste Obstkuchenteig ever und das ganz ohne Backpulver! Das Geheimnis ist die sehr heiße Butter.

Überblick

Aufwand

gering

Zubereitungszeit für ein Backblech

ca. 40 Minuten

Kochbuch-Autorin Alexandra Maria Rath verrät: Das Rezept stammt von meinem Daddy, der als Konditormeister in der Hotellerie gearbeitet hat. Diesen Teig bereitete er bereits in seiner Lehrzeit in den 1960er Jahren in der ehemaligen Konditorei Haag am Neuen Markt in Wien zu. Ein Klassiker also! 

Zutaten

Portionen

12

Mehl

Zucker

Eier

Butter

Kriecherl

Butter und Brösel fürs Blech

1 / Alle Zutaten abwiegen und alles vorbereiten. Das Backblech gut mit Butter einreiben und mit Bröseln auskleiden. Falls ihr keine Brösel habt, könnt ihr auch Mehl verwenden. Zur Seite stellen. Die Eier, also Dotter und Eiklar zusammen, mit dem Zucker so lange aufschlagen, bis die Masse extra schaumig und fast weiß ist. Am einfachsten geht es mit einer Küchenmaschine mit dem Schneebesen- Aufsatz. Ein (guter!) Handmixer und Geduld, gepaart mit Ausdauer, schafft es auch. Hudelt nicht, es geht darum, möglichst viel Luft in den Teig zu bekommen. Mit einer Küchenmaschine dauert das mindestens 7 Minuten, bei einem Handmixer entsprechend länger.

2 / In die fertig aufgeschlagene Masse das Mehl in Etappen darüber sieben und sanft unterheben. Ideal dafür ist ein großer Spatel oder ein Schneebesen. Parallel dazu die Butter, in einem Töpfchen, langsam schmelzen. Gegen Ende des Unterhebens den Herd mit der flüssigen Butter stärker aufdrehen, sodass die Butter richtig heiß wird. Sie soll fast kochen. Wenn sie einmal kurz aufwallt, macht das nichts! Die sehr heiße Butter zu dem Teig gießen, nicht schrecken, wenn es möglicherweise kurz zischt. Mit dem Schneebesen vorsichtig einrühren. Wer zuvor schon den Luxus der Küchenmaschine verwendet hat, lässt auch hier die Butter von dieser einarbeiten. Bitte auf der niedrigsten Stufe, maximal 1 Minute rühren.

3 / Die Masse auf das vorbereitete Backblech leeren und darauf verteilen. Dazu einfach das Blech in sämtliche Richtungen schwenken und so den Teig langsam, bis in die Ecken laufen lassen. Jetzt mit den Kriecherln belegen. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 25 Minuten backen. Nadelprobe machen. Der Teig soll durchgebacken und zart hellbraun sein, aber nicht zu trocken werden. Aus dem Rohr nehmen und auskühlen lassen. Mit Staubzucker bestreuen und genießen.

Tipp

Tipp: Gut verpackt hält der Kuchen etwa zwei Tage. Der Teig würde noch länger halten, nur das Obst wird mit der Zeit matschig. Ihr könnt diese Kuchenmasse natürlich für sämtliche Obstsorten verwenden – von Äpfeln, Marillen, Birnen, Zwetschken, Kirschen, Pfirsichen über Nektarinen bis hin zu Weintrauben. Also auch für Obst, das nicht aus Wildsammlung stammt. Aber: Pssst, das habt ihr nicht von mir gehört!

Genascht wird, was in der Stadt wächst

erschienen beim Gmeiner Verlag

erhältlich u.a. bei Amazon

©Stefan Mayer – Mayer mit Hut

Süßes wildes Wien

Genascht wird, was in der Stadt wächst

von Alexandra Maria Rath

Über das Rezeptbuch

Ernährungsexpertin Alexandra Maria Rath widmet sich den süßen Seiten des Lebens und präsentiert Wien - die lebens- und liebenswerteste Stadt der Welt - von ihrer grünsten, schmackhaftesten Seite. Essbare Blüten, Wildobst und andere köstliche Wildpflanzen sowie Wiener Stadthonig werden zu genussvollen Mehlspeisen, Desserts und einzigartigem Zuckerwerk verarbeitet.

So wird aus den sternchenförmigen Blüten vor der historischen Sternwarte in Ottakring der süße Holunder-Zabaione, aus der orientalischen Maulbeere im Türkenschanzpark die erfrischende Maulbeer-Joghurt-Torte und aus dem Dirndl vor dem Wiener Heurigen ein köstliches Fruchtgelee. Über 40 Rezepte sowie Anekdoten und Wissenswertes zu den vorgestellten Sehenswürdigkeiten ergeben eine einzigartige Mischung aus spannendem City-Guide und verführerischem Kochbuch.

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.