Haute Couture in Paris: Endlich mehr Kilos auf dem Laufsteg

Extrem dünne Models sind auf dem Couture-Laufsteg noch immer Standard. Valentino brach mit diesem letzten Tabu.

Während auf der regulären Fashion Week, bei der die Ready-to-Wear-Kollektionen präsentiert werden, Models mit Kurven mittlerweile regelmäßig zu sehen sind, erreichte diese Diversität bisher nicht die Haute Couture. Die ultraluxuriösen Einzelstücke, für die meist ein sechsstelliger Betrag fällig ist, werden von ihren Designern nach wie vor am liebsten an extrem dünnen Frauen präsentiert.

Normale Körper in einzigartigen Kleidern

Fast schon radikal mutete nun deshalb die Modelwahl von Pierpaolo Piccioli an. Der Chefdesigner von Valentino präsentierte am Mittwoch seine neue Kollektion auch an Models, deren Körper ein wenig mehr jenem einer durchschnittlichen Frau ähnelt.

©Pascal Le Segretain/Getty Images

"Ich dachte, dass es Zeit für eine Änderung sei", sagte der Italiener am Rande der Show. Im Gegensatz zu vielen anderen Modemachern, die zwar ein paar Kilos mehr auf dem Laufsteg zeigen, diese jedoch unter fließendem Stoff verstecken, trugen Valentinos Schönheiten auch schulterfreie Kleider mit hohen Beinschlitzen oder die Taille betonende Kreationen.

©Pascal Le Segretain/Getty Images
©Pascal Le Segretain/Getty Images

Das Casting reflektiere "den Reichtum und die Diversität der heutigen Welt", so Piccioli. Und "die Schönheit, die nicht absolut ist".

Es ist nicht das erste Mal, dass Valentino in Sachen Modelauswahl Weitblick beweist. Vor zwei Jahren entschied sich der Modemacher von insgesamt 65 Models 43 dunkelhäutige auszuwählen. Obwohl Couture die Einzigartigkeit feiere, sei sie dennoch immer nur für hellhäutige Menschen vorgesehen gewesen, sagte damals Piccioli. Er wolle bewusst gegen Xenophobie vorgehen.

Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

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