Stricktrend: Bunter Bambus und Mais

"Strick mir was“ hat sich konsequent auf vegane Garne und Öko-Wolle spezialisiert. Es sind Nischenprodukte mit Wachstumspotenzial.

Es ist heute nicht selten, dass Jungunternehmer mit dem, was sie tun, die Welt verändern wollen, zumindest ein wenig. Als Hemma Brandstetter wegen ihrer ersten Tochter in Karenz war – zuvor ist sie in einer Unternehmensberatung tätig gewesen – suchte sie nach einem sinngebenden Geschäftsfeld. Einem das ihren Fähigkeiten und ihren Werten entsprach. Das Stricken und Häkeln hatte sie sich selbst beigebracht und ist darauf süchtig geworden. Im Tierschutz war sie schon zuvor engagiert. Beides ließ sich in einem Einpersonenunternehmen zusammenführen: "Strick-mir-was“ war geboren. 

Brandstetter verkauft über ihren Online-Shop Handgestricktes und -gehäkeltes, übernimmt aber auch Auftragsanfertigungen, Design nach Maß, für die ganze Familie. 
"Strick-mir-was“ ist spezialisiert auf Öko-Wolle. „Ich mache das aus der Erkenntnis heraus“, sagt Brandstetter, "dass selbst unter ökologisch interessierten Menschen die Hintergründe der Gewinnung und Verarbeitung von Wolle wenig bekannt sind“.

Sie ist überzeugt, dass mehr Aufklärung betrieben und mehr Alternativen zu herkömmlicher Wolle angeboten werden müssen. Daher verwendet und verkauft sie konsequent nur mulesing-freie Produkte. Mulesing ist eine Prozedur in der Schafzucht, bei der Lämmern handtellergroße Hautlappen zwischen den Hinterbeinen herausgeschnitten werden, weil sich dort gerne Parasiten ansiedeln. In Australien, dem weltgrößten Wollproduzenten, ist diese Praxis weit verbreitet. Auch der Biostandard garantiert nicht, dass kein Mulesing praktiziert wurde. In Neuseeland ist es seit 2018 verboten.

Der bunt gestreifte Kinderrucksack wurde aus einem Garn gehäkelt, das von der Maispflanze stammt

©www.strick-mir-was.at

Da immer mehr Konsumenten Herkunft und Produktionsweise nicht nur bei Nahrungsmitteln, sondern auch bei Kleidung hinterfragen, hat das Nischenprodukt Potenzial. Nicht nur bei Veganern, die Alternativen zu allem, was vom Tier kommt, suchen. "Strickgarne pflanzlicher Herkunft sind  für alle attraktiv“, meint Brandstetter. Von Bio-Baumwolle und Mais-Garn bis zu Garnen aus Bambus oder  Brennnessel. Eukalyptus ist besonders weich und hat einen seidigen Glanz. Zum veganen Angebot gehören auch recycelte Abfallprodukte der Textilindustrie, zum Beispiel aus Jeansstoffen.  

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