Streifenlos braun trotz Bikini - die Wunderstoffe des Sommers
Streifenfrei bräunen trotz Badeanzug, schnelltrocknende Materialien, Sonnenhüte mit UV-Schutz – jetzt sorgen ungewöhnliche Stoffe und Materialien für nachhaltigen Sport- und Badespaß.
Mitten in den fröhlichen 1970er-Jahren, als Flower-Power in aller Munde war und Blumen auf Mode und Möbeln sprießten, wurde eine Erfindung gemacht, die heute wieder Diskussionen auslöst. Ein UV-durchlässiger Stoff, aus dem erstmals Bikinis mit passenden Mini-Badekleidern geschneidert wurden, versprach nahtlose Bräune (auf dem Foto oben).
War damals Bräune das Beauty-Thema der Zeit, gehen Mode-Trends längst Richtung noble Blässe und nachhaltige Bademode. Themen, die Konsumenten wie Sportartikelhersteller beeinflussen, um Produkte aus neuen, ungewöhnlichen Materialien auf den Markt zu bringen.
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Doch auch die Haut ist Trends unterworfen, wie auf Insta und Tiktok zu lesen ist. Dort diskutieren Kendall Jenner oder Emily Ratajkowski darüber, ob ihre "Tan-Lines" in sind. Andere wollen wissen, ob man die weißen Körperstellen mit Selbstbräuner behandeln oder besser Bikinis aus dem Wunderstoff anziehen sollte. Und während die einen auf Lichtschutzfaktor 100 schwören, posten andere Fotos vom Sonnenbaden am Strand. Doch eines haben heute fast alle mit am Pool, ohne es zu wissen: Produkte aus ungewöhnlichen Stoffen.
Blickdicht und sonnendurchlässig
Es war die Marke Piz Buin, die ein Gewebe für UV-durchlässige Bademode entwickelte. Franz Greiter brachte 1946 die erste Sonnenschutzcreme unter dem Namen Piz Buin heraus, erfand 1962 den Lichtschutzfaktor, erforschte Ultraviolett-A- und Ultraviolett-B-Filter und entwickelte den UV-A-durchlässigen Bikinistoff. Damit wollte man zeigen, dass man trotz UV-Schutz nahtlos braun werden kann und lag damit im Trend der Zeit.
Gebräunte Haut kam mit dem neuen Lifestyle von Freizeit, Sport und Jetset in Mode. Piz Buin ließ sich den UV-A-durchlässigen Polyester-Stoff patentieren, stoppte aber die Bikini-Produktion. Heute gibt es zahlreiche Labels, wie etwa Sol Thru Wear oder True Tone, die das Patent erwarben und "Tan-through"-Bademode produzieren. Das semi-transparente, perforierte Polyestergewebe hat grobe Poren und trocknet schneller als herkömmliche Bademode.
Was die einen Stoffe durchlassen, verhindern wiederum andere. So stellt die Firma Mayser Hüte her, in die Sonnenschutz bis UVP 80 bereits eingewebt wurde. Und Sportartikelhersteller Mizuno entwickelte für japanische Athletinnen der Olympischen Spiele in Paris blicksichere Stoffe für die knappen Sporttrikots. Eingebaute Infrarot-Blocker sollen gegen Nacktbildkameras helfen, mit deren Infrarottechnologie man durch die Trikots durchsehen könnte.
Doch innovative Materialien haben die Bademode-Looks selbst kaum verändert. Die meisten Modelle zwischen Brasilian und High-Waist sind aus recyceltem Polyester gewebt. Neben knappen Bikinis, sind auch wieder größere, angezogenere Styles gefragt. Sonnenbrillen mit Rahmen aus nachhaltigen Hölzern oder Badeschuhe aus veganem Eco-Foam, recyceltem Plastikpulver, sind weitere Hightech-Wunder in Strandtaschen aus recyceltem Meeresplastik.
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