Hailey Bieber zeigt sich als "Glazed Donut" und bewirbt ihre eigene Gesichtspflege

"Schöne Haut, wie ein reiches Mädchen": Perfekte Haut als Statussymbol

Nach Parfums und Make-up haben Promis Gesichtscremen als Goldgrube entdeckt und bedienen damit Trends wie "Rich-Girl-Skin".

„Der beste Schönheitstipp ist, reich zu sein“, schrieb das Magazin Atlantic 2019. Schon damals begann der Hype um makellos schöne Haut, die kein Make-up benötigt, um Poren oder Unreinheiten zu kaschieren.

Dass perfekte Elfen-Haut heute längst kein Zufall mehr ist, beweisen die immer neuen und besseren Laser- und Kosmetikbehandlungen, die die Branche vor einigen Jahren revolutioniert haben. Und so pilgern Stars wie Kiera Knightley und Rachel Weisz wöchentlich zu den begehrten Facials (Gesichtsbehandlungen) von Beauty-Spezialistin Joana Vargas – um 400 Euro pro Sitzung.

Trend "Rich-Girl-Skin"

Das kann sich nicht jeder leisten, was dem Wunsch nach dem gleichen Alabaster-Teint wie Kendall Jenner oder Gigi Hadid aber keinen Abbruch tut. Der Trend hat sogar einen Namen: Unter „Rich-Girl-Skin“ (dt. Reiches-Mädchen-Haut) werden unzählige Tipps und Produkte im Netz beworben.

Auf diesen Zug springen auch die Prominenten selbst auf. Kim Kardashian hat vor einigen Monaten eigene Gesichtscremen auf den Markt gebracht, die auch ihre nicht ganz so finanzstarken Fans bezahlen können – im Gegensatz zu ihren Laser-Geräten, die sie sich immer wieder anschafft und auf die sie eigentlich schwört.

Auch die Teenie-Stilikone Hailey Bieber vertreibt seit Kurzem ihre Skincare Linie Rhode (Tagescreme ca. 30 Euro), die von Experten tatsächlich für ihr Preis-Leistungsverhältnis gelobt wird. Kims Basispflege dagegen sei mit 100 Euro sehr überteuert, weil sie keine hochwertigen Wirkstoffe enthalte, so Biologie-Student und Instagram-Kosmetikexperte „xskincare“.

Die erfolgreichsten Star-Verkäufer

Clean Beauty und und hochwirksame Substanzen liefern die Cremen von Gwyneth Paltrow, die mit ihrer Marke Goop ein alter Hase im Kosmetikgeschäft ist. Mit 70 bis 125 Euro ist die Luxuspflege im hohen Preissegment angesiedelt.

Sogar die medienscheue Kate Moss ist neuerdings unter die Creme-Anbieter gegangen, so wie auch Brad Pitt und zuletzt Jared Leto. Der Schauspieler macht sich an und für sich „nicht viel aus Beauty-Produkten“, wie er selbst sagt. Wahrscheinlich aber aus Geld. Denn von Promis beworbene Produkte gehen weg die wie warmen Semmeln und bescheren Paltrow und Co. Millionen-Umsätze.

Schon mit Make-up und Lippenstift verdienen Stars ein Vermögen, mit Skincare soll es ähnlich oder noch mehr sein. So machte Rihannas Beauty-Marke „Fenty“ alleine im Jahr 2021 mehr als 500 Millionen Dollar Umsatz, Cindy Crawfords Linie 100 Millionen, die von Kylie Jenner 200 Millionen Dollar.

Donut bis Twilight

Und weil die neuen Wässerchen und Cremen weiterhin gut verkauft werden sollen, gibt es auch schon einen neuen Trend im „Rich-Girl-Skin“-Universum. Die „Glazed Donut“-Haut – wie es Model Bieber wieder einmal vormacht. Das Gesicht soll nun glänzen wie ein glasierter Donut. Neben Glanz ist auf der perfekten Haut auch Blässe gefragt. „Vampire Skin“ ist ein derzeit gängiger Begriff auf Tiktok – und das abseits von Halloween. Hier wird die Haut mit schimmernden Cremen versehen um so halb tot wie Vampir Edward aus „Twilight“ auszusehen. Wer es nicht ganz so blutleer mag: Der nächste Beauty-Trend kommt bestimmt.

Christina Michlits

Über Christina Michlits

Hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach Kennenlernen des Redaktionsalltags bei Profil und IQ Style, ging es unter anderem zu Volume und dem BKF. Seit 2010 bei KURIER für die Ressorts Lebensart und Freizeit tätig. Schwerpunkte: Mode, Design und Lifestyle-Trends.

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