Den pack ich mir: Dieses Modeaccessoire feiert ein Comeback

Ob im Miniformat zur Cocktailparty oder in XL für Office und mehr – der Rucksack feiert sein Comeback. Der Rücken dankt ihm jetzt schon dafür!

Von Karin Garzarolli

Den Rucksack gibt es schon lange. Auf jeden Fall seit über 5.000 Jahren, das wissen wir, seit Ötzi 1991 gefunden wurde. Zumindest hat der heute so berühmte Steinzeitmensch seine wichtigsten Sachen in einem Sack am Rücken getragen, als er es sich zu seiner letzten Rast bequem gemacht hat. Es war eine Art Holzgestell, mit dem er halbwegs bequem und rückenschonend sein Hab und Gut transportierte. Ziemlich praktisch, denn die Hände hatte er somit zum Jagen und Sammeln frei. Etwas, das wir mit dem Mann aus dem Eis jetzt gemeinsam haben.

Das große Runway-Comeback

Im Jahr 2022 angekommen, schnallen wir uns immer noch das Notwendigste auf den Rücken. Zumindest, wenn man einen Blick auf die internationalen Runways dieser Welt wirft. Gucci, Burberry, Chanel, Prada & Co. zelebrieren in dieser Saison das große modische Comeback des Rucksacks. Wie man an den verschiedensten Formen, Farben und Größen der sogenannten Backpacks sieht, hat es den Designern nicht an Fantasie gemangelt. Louis Vuitton sieht den Mann von Welt etwa mit einem neonfarbenen großen Teil samt altbewährtem Logo. Während Prada seinen schwarzen Re-Nylon-Klassiker jetzt in einem Miniformat anbietet, das sich auch auf einer Cocktailparty gut macht. Wenn wir schon bei Party sind, auch die Rucksäcke von Chanel wirken eher elegant denn lässig.

Reine Männersache

Es stellt sich nun im wahrsten Sinne des Wortes die Frage: „Wie packen wir den Rucksack richtig?“ – und damit meinen wir nicht ein, sondern an. Männer sehen die ganze Sache eher sportlich und tragen gerne auch mal den Rucksack ihrer Liebsten über nur eine Schulter geworfen. Wobei hier noch zu sagen ist, dass ebendieser wohl die einzige Tasche ist, die ein Mann von seiner Frau tragen sollte, alles andere wirkt lächerlich. Entscheidet Mann sich für einen Rucksack in klassischer Form, in angemessener Größe und aus Leder, so kann er diesen durchaus auch im Office verwenden. Vor allem jene, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, wissen diese Taschenform zu schätzen. Gut passen auch einem Seesack ähnliche, die quer über den Körper getragen werden.

Allrounder für sie Stylingtechnisch aus dem Vollen schöpfen Frauen, wenn es um das neue It-Accessoire geht. Praktisch sind sportliche 24 h-Rucksäcke, die locker Laptop, Lunchbox und was man sonst noch den ganzen Tag über braucht, fassen können. Darin findet auch noch die schicke Mini-Version für die After-Work-Party Platz. Oder aber man entscheidet sich für Medium-Größe in eleganter Ausführung. Diese haben meist einen extra Henkel und können auch wie ein Shopper getragen werden. Wer sich als Fashion-Ikone outen will, trägt den Rucksack nicht am Rücken, sondern vor dem Körper.

Chanel

Großer Rucksack Chanel 22

€ 5350,-

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Louis Vuitton

Mini Rucksack

€ 1650,-

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Die (Mode)-Geschichte des Rucksacks

Bevor der Rucksack sich jedoch als das etablierte, was er heute auch ist, nämlich ein unverzichtbares Modeaccessoire, hat bei der Rückentasche vor allem der praktische Nutzen überwogen. Ab dem 17. Jahrhundert kam er beim Militär unter dem Namen Tornister zum großen Einsatz. Die Soldaten haben einen stabilen Rahmen aus Metall oder Holz mit Fellen oder Stoff bezogen und darin ihre Ausrüstung transportiert. Im bäuerlichen Bereich sind rucksackähnliche Behältnisse vor allem bei der Weinlese nicht wegzudenken. Man hat in sogenannten Hotten oder Butten die Trauben gesammelt. In besonders steilen Weingärten ist dies bis heute noch der Fall. Und wenn wir schon in den Bergen und der Natur sind: Was wäre ein Wanderausflug ohne Rucksack, in dem Regenschutz, Proviant, der Flachmann und auch das Erste-Hilfe-Set Platz finden und man trotzdem noch die Hände für den Wanderstock frei hat. Auf den Laufsteg und somit in die mondäne Fashion-Welt schaffte er es übrigens erst in den 1970er-Jahren mit bunten Camouflage-Elementen. Gianni Versace huldigte damit der damaligen Friedensbewegung. Den modischen Durchbruch bescherte ihm jedoch keine Geringere als Miuccia Prada 1984. Sie entwarf einen schwarzen, schlichten Rucksack aus Fallschirmnylon. Ein ikonisches Teil, das – mittlerweile aus Re-Nylon gefertigt und daher immer noch am Puls der Zeit – bis heute in keiner modeaffinen Garderobe fehlen darf.

Prada

Rucksack aus Re-Nylon

€ 1580,-

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Barbour

Rucksack 'classic tartan'

€ 69,99

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