Prinzessin Kate

Kate erfindet sich neu: Das sagt uns die Prinzessin mit ihrem Stil

An Prinzessin Kate ging ihre Krebserkrankung nicht spurlos vorüber. Sie hat sich verändert - ihre Kleidung auch. Was ihr neuer Stil sagt.

Britische Medien nennen es den "Kate Effect": Was die britische Prinzessin trägt, ist sofort vergriffen, setzt Trends und wird weltweit kopiert. Schätzungen zufolge soll die 43-Jährige der britischen Modeindustrie eine Milliarde Pfund bescheren – pro Jahr.

Nur im vergangenen Jahr war alles anders. Kate musste sich einer Krebsbehandlung unterziehen und verschwand mehrere Monate aus der Öffentlichkeit, die sich seit ihrer Verlobung mit Prinz William vor 15 Jahren an ihre Dauerpräsenz mit ständig neuen, aufregenden Outfits gewöhnt hatte.

Ein Jahr, nachdem sie ihre Krankheit publik gemacht hatte (siehe unten), absolviert die dreifache Mutter nun wieder ausgewählte Termine. Dabei fällt auf, dass die Diagnose Krebs nicht nur Kates Leben auf den Kopf gestellt, sondern auch in ihrer Garderobe Spuren hinterlassen hat.

Ein virales Video und seine Folgen

An einem Freitagabend im März 2024, genau heute vor einem Jahr, ließ die BBC eine Bombe platzen: In einem zweiminütigen Video, aufgenommen auf einer Parkbank im frühlingshaften Windsor, erzählte Catherine erstmals öffentlich von ihrer Krebsdiagnose und dass sie sich im frühen Stadium einer "präventiven Chemotherapie" befinde. Die Mitteilung ging binnen kürzester Zeit um die Welt und setzte monatelangen Spekulationen ein Ende. 

Zwei Monate zuvor hatte der Palast überraschend verkündet, dass die 42-Jährige erfolgreich "im Bauchraum" operiert worden war. Danach war die sonst so präsente Prinzessin kaum zu sehen – außer auf einem Familienfoto zum englischen Muttertag, das durch offensichtliche Bildbearbeitungsfehler noch mehr Fragen aufwarf. 

Das "Krebs-Video" war für Kate daher auch ein Befreiungsschlag. Fünf Millionen Likes verzeichnet es heute auf Instagram, unzählige Genesungswünsche finden sich darunter. Die dreifache Mutter bat in ihrer Botschaft um Privatsphäre und kündigte einen längeren Rückzug von royalen Pflichten an, der von den Medien weitgehend respektiert wurde. An welcher Krebsart sie erkrankt war, verriet sie nicht.

Interesse für Vorsorge

Mitte Juni absolvierte Catherine bei der "Trooping the Colour"-Parade ihren ersten großen Termin nach der Diagnose. Im September verkündete sie in einem emotionalen Instagram-Posting, dass sie ihre Chemotherapie abgeschlossen habe, der Weg zur vollständigen Heilung jedoch lang sei: "Ich muss jeden Tag so nehmen, wie er kommt". Die vergangenen neun Monate seien "unglaublich hart" für ihre ganze Familie gewesen. 

Zur selben Zeit musste sich auch Kates Schwiegervater König Charles einer Krebsbehandlung unterziehen. Wie es ihm inzwischen geht, ist ungewiss. Etwas haben die beiden Royals durch ihre Offenheit jedenfalls bewirkt: Die Anfragen bei britischen Vorsorgeportalen sowie beim Nationalen Gesundheitsdienst NHS sind danach deutlich angestiegen. 

Die Vogue attestierte der studierten Kunsthistorikerin und Prinzessin eine "Schau-mich-nicht-an-Attitüde", andere sprechen von Kates neuer "Unsichtbar-Ära": Bei einem Termin in Wales trug sie einen schlichten Mantel von Alexander McQueen, den sie, wie Vogue anmerkte, schon vier Mal zuvor anhatte. Auch das rote Mantelkleid mit Kragenschleife, in dem sie den Gottesdienst am Commonwealth Day besuchte, kam Royal-Beobachtern bekannt vor.

2021 sah man Kate erstmals im Schleifenlook von Catherine Walker

©EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Vor zwei Jahren kombinierte sie den Mantel mit Hut und Cape

©via REUTERS/POOL

Neue Zurückhaltung

Zwar hat Kate im Sinne der Nachhaltigkeit immer schon "recycelt", "der Anteil der Kleidungsstücke, die sie wiederholt bei Terminen trägt, ist aber höher, seit sie wieder häufiger in der Öffentlichkeit auftritt", beobachtet Susan E. Kelley, die den Modeblog "What Kate Wore" betreibt. Es ist nicht der einzige Unterschied, der ihr auffällt. "Ihre jüngsten Ensembles würde ich als zurückhaltender beschreiben als ihre früheren Looks. Die Farbpalette ist gedämpft, wir sehen weniger leuchtende Blau-, Gelb- und Lilatöne."

Statt leuchtenden Pastelltönen trägt Kate mehr Braun, Schwarz und Dunkelgrün

©via REUTERS/Arthur Edwards

Seit 14 Jahren dokumentiert die ehemalige TV-Journalistin jeden Look der Prinzessin. Auch viele andere Blogger haben sich auf die Modebeobachtung der künftigen Königin spezialisiert, recherchieren blitzschnell jede Marke und Möglichkeiten zum Nachshoppen. Kates Kleidung, ein Geschäftsfeld. Das sich nun verändern könnte.

"Es ist wahrscheinlich, dass sich ihre Prioritäten in Folge ihrer Krankheit verschoben haben", vermutet Kelley. "Sie möchte nicht mehr so viel Zeit und Energie in ihre Garderobe investieren wie vor ihrer Operation und Chemotherapie. Theoretisch rückt dadurch auch ihre Arbeit in den Vordergrund und ihre Garderobe steht nicht mehr so im Mittelpunkt." Kate unterstützt mehrere Wohltätigkeitsorganisationen, von denen sich viele um die Frühförderung von Kindern drehen.

Das schwarz-weiße Kleid stammt von Zara

©APA/AFP/POOL/REBECCA NADEN

Kate hat es schon vor fünf Jahren getragen

©APA/AFP/POOL/JUSTIN TALLIS

Verwirrung um Zitat

Diese Strategie verfolgt auch der Kensington Palast, der für das Thronfolger-Paar kommuniziert. Man werde keine Details mehr zu Outfits preisgeben, wurde kürzlich ein Sprecher in der Sunday Times zitiert, die Arbeit der Prinzessin solle im Fokus stehen – es folgte ein medialer Mini-Aufschrei sowie ein Dementi des Palasts.

Offizielle Informationen zur Kleidung habe sie auch bisher nicht bekommen, präzisiert Kelley. "Wir recherchieren selbst oder werden von den Designern und Händlern direkt kontaktiert." Bei diesen handelt es sich häufig um kleine, frauengeführte Unternehmen: So trug Kate etwa am Holocaust-Gedenktag eine Kette von einer jüdischen Designerin. "Der Prinzessin ist bewusst, dass sie mit ihrer Kleidung Botschaften sendet. Und das wird sie weiterhin nützen", glaubt die Expertin. Auch so kann er aussehen, der Kate-Effekt.

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