
Polka Dots: Ein zeitloses Muster erobert die Modebühne neu
Sieg nach Punkten: „Polka Dots“ sind wieder in Mode. Beliebt bei Royals und Filmstars, reichen ihre Wurzeln bis ins Mittelalter zurück. Eine Expertin erklärt, wie man sie stylt.
Als Hollywoodstar Jennifer Lawrence zur Oscar-Verleihung 2024 in einem eleganten Polka-Dots-Kleid mit Stola aus dem Hause Dior erschien, war klar: Das traditionsreiche Muster kehrt endgültig zurück auf die große Modebühne. Im Mai dieses Jahres waren die stylishen Punkte dann sogar auf der Met Gala vertreten, wo die Schauspielerin Priyanka Chopra einen schwarz-weißen Look von Balmain debütierte.
Polka Dots – gleichmäßige, ausgefüllte Kreise – haben ihr kindliches Minnie-Maus-Image abgelegt und stehen bei Fashionistas von Hollywood bis Kensington derzeit hoch im Kurs. Dabei reicht ihre Geschichte zurück bis ins Mittelalter: Weil die damals noch schlecht verarbeiteten Punkte an tödliche Hautkrankheiten erinnerten, konnte sich das Muster aber noch nicht durchsetzen.
Warum Polka?
So richtig beginnt die Geschichte der Polka Dots auf den Tanzflächen des heutigen Tschechien in den 1830er-Jahren. „Mädchen, die Polka tanzten, trugen dabei oft Kleider mit Punkten. Daher kommt auch der Name dieses Musters“, weiß die Modeberaterin Susana San Sebastian. Erstmals soll der Begriff 1857 in der renommierten Frauenzeitschrift Godey’s Lady’s Book aufgetaucht sein. Beschrieben wurde ein leichter Sommerschal aus Musselin, eingefasst von einem gewellten Saum und bestickt mit Reihen runder Punkte – die damals erstmals als „Polka Dots“ bezeichnet wurden.

Priyanka Chopra Jonas in einem Polka-Dots-Look von Balmain.
©APA/AFP/ANGELA WEISSDer Tanz verbreitete sich in ganz Europa und kam später mit den Auswanderern in die USA. „Zur selben Zeit begann die Industrielle Revolution, das machte es möglich, Stoffe mit diesem Muster in großen Mengen zu produzieren“, erklärt die Stylistin.
Modeikonen wie Jackie Kennedy verhalfen dem Muster in den 1950er-Jahren schließlich zu einer neuen, weltweiten Beliebtheit. Im Film „Das verflixte 7. Jahr“ von 1955 trägt Marilyn Monroe ein gepunktetes Kleid, auch Elizabeth Taylor liebte das Tupfen-Design. Filmgeschichte schrieben Polka Dots auch in den frühen 90er-Jahren, als „Pretty Woman“ Julia Roberts Richard Gere im weiß getupften Etuikleid mit Hut verzauberte.

In Wimbledon punktete Prinzessin Kate mit diesem Kleid von Alessandra Rich.
©REUTERS/TOBY MELVILLE„Polka Dots sind sehr vielseitig. Sie sind einfach und passen zu vielen Anlässen, von einem schicken Abendessen bis zum wilden Clubabend“, sagt San Sebastian. „Sie machen jugendlich und wirken wie eine Brücke zwischen modernem Stil und klassischer Eleganz.“ Wohl auch deshalb haben sie es über die vergangenen Jahrzehnte in die Garderoben vieler Royals geschafft.
Stylingtipps
Von Fürstin Gracia Patricia über Lady Di bis zur Princess of Wales: Sie alle setzten und setzen bei offiziellen Anlässen immer wieder auf Polka Dots. „Es wirkt fast so, als würden sie dieses Mode-Erbe weitergeben“, sagt die Stylistin. Von Stilikone Kate kann man sich abschauen, wie das Muster am besten kombiniert wird. „Für einen schlichten Look empfehle ich einfarbige Kleider, am besten in Basisfarben“, sagt San Sebastian. „Wer auffallen will, kann Punkte mit Streifen, Karos, Blumen oder Animal-Prints mischen.“

Auch Prinzessin Diana liebte gepunktete Kleidungsstücke in allen Varianten.
©Getty Images/Anwar Hussein/Getty ImagesMehr als drei gemusterte Teile können unharmonisch wirken. Die Expertin rät zudem, bei Mustern auf Körpergröße und Form zu achten: „Große Punkte wirken bei kleinen Frauen schnell zu mächtig. Bei großen Frauen sind hingegen kleine Punkte oft nicht ideal.“
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